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Anleger in Europa greifen trotz Impfstoff-Verzögerung zu

Veröffentlicht am 09.09.2020, 14:07
Aktualisiert 09.09.2020, 14:08
© Reuters.
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Frankfurt (Reuters) - Die Aussicht auf ein Ende der Talfahrt von Technologieaktien an der Wall Street lässt Anleger in Europa wieder zugreifen.

“Das, was wir die letzten Tage gesehen haben, wird jetzt zurückgedreht”, sagte ein Händler. Für Unsicherheit sorgte aber die Aussetzung der weltweiten Studien mit dem Corona-Impfstoffkandidaten von AstraZeneca wegen eines Krankheitsfalls bei einem Studienteilnehmer. Der Dax zog am Mittwochvormittag ein Prozent auf 13.096 Punkte an. Der EuroStoxx50 legte in gleicher Höhe auf 3298 Zähler zu.

In den USA signalisierten die Futures ebenfalls einen festeren Handelsauftakt. Börsianer erwarteten, dass der Rückschlag beim technologielastigen Nasdaq Schnäppchenjäger wieder aus der Reserve locken wird. “Die Musik, zu der die Börsen tanzen, wird weiterhin in den USA gemacht”, teilten die Experten der Landesbank Baden-Württemberg mit. Marko Behring, Chef der Vermögensverwaltung bei der Fürst Fugger Privatbank, wertete den Rücksetzer der vergangenen Tage als gesunde Entwicklung. “Die Tatsache, dass nun etwas Luft abgelassen wurde, hat sogar dazu beigetragen, dass der Markt nicht in einen Blasenmodus übergeht, der dann wirklich gefährlich werden kann.”

UNSICHERHEIT UM IMPFSTOFF STEIGT

Sorgen bereitete Investoren allerdings die Ankündigung des Pharmaherstellers AstraZeneca, die Spätstudien zur Entwicklung eines Corona-Impfstoffes zu unterbrechen. Dies sei zwar eine Routinemaßnahme bei einer ungeklärten Erkrankung eines Studienteilnehmers, sagte Milan Cutkovic, Marktanalyst beim Brokerhaus AxiTrader. “Die Anleger reagieren aber sehr sensibel auf jede Entwicklung im großen Rennen um den Corona-Impfstoff.” AstraZeneca-Aktien gaben in London bis zu drei Prozent nach.

“So langsam dämmert vielen, dass ein Corona-Impfstoff nicht schnell verfügbar sein wird”, sagte Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann. Die Aussicht auf kein schnelles Ende der Pandemie setzte Reisewerte unter Druck. Titel der Lufthansa (DE:LHAG) sowie von Flughafenbetreiber Fraport (DE:FRAG) gaben mehr als drei Prozent nach. Auch die Anteilsscheine der Airlines Easyjet (LON:EZJ), Air France (PA:AIRF), Wizz Air, SAS, Ryanair (IR:RYA) sowie der British-Airways-Mutter IAG fuhren Kursverluste ein.

Dagegen legten die im MDax notierten Qiagen-Aktien bis zu 4,6 Prozent zu, nachdem die Biotechnologiefirma einen tragbaren Corona-Schnelltest angekündigt hat. Das digitale Testsystem soll aktive Infektionen innerhalb von 15 Minuten nachweisen.

Die Stimmung am Ölmarkt blieb unterdessen weiter angespannt. Die Sorge vor einer lang anhaltenden Nachfrageschwäche wegen der Pandemie hatte den Preis der führenden Nordseesorte Brent am Vortag erstmals seit Juni unter 40 Dollar je Fass gedrückt. Am Mittwoch stabilisierte sich der Preis zunächst wieder auf 40,30 Dollar je Barrel. Seit Ende August hat Brent rund zehn Prozent verloren.

Angesichts stark steigender Corona-Neuinfektionen in Indien, Großbritannien, Spanien und einigen US-Bundesstaaten ziehen sich viele Investoren zurück. Die kurzfristigen Aussichten am Ölmarkt seien schlecht, hieß es bei Morgan Stanley (NYSE:MS). “Die Nachfrageerholung ist fragil, die Lagerbestände und Reservekapazitäten sind hoch, und die Raffineriemargen sind niedrig.”

Im Blick hatten die Anleger zudem die schwierigen Brexit-Verhandlungen. Mit einem neuen Gesetzentwurf sollen am Mittwoch Änderungen am Brexit-Abkommen ins Parlament eingebracht werden, wie Vize-Premierminister Michael Gove ankündigte. Investoren fürchteten, dass die Verhandlungen über die künftigen Beziehungen platzen könnten und ein ungeordneter Austritt des Vereinigten Königreichs mit wirtschaftlichen Belastungen für beide Seiten droht.

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