Apple (NASDAQ:AAPL) droht Verkaufsstopp im Reich der Mitte: Am Montag war ein chinesisches Gericht einer Patentklage des US-Chipherstellers Qualcomm (NASDAQ:QCOM) gefolgt und verhängte im Rahmen eines vorläufigen Entscheids ein umgehendes Import- und Verkaufsverbot gegen mehrere iPhone-Modelle.
„Qualcomms Versuch, unsere Produkte verbieten zu lassen, ist ein weiterer verzweifelter Schritt einer Firma, dessen illegale Praktiken von Behörden auf der ganzen Welt untersucht werden“, hatte es Anfang der Woche von Apple geheißen. „Alle unsere iPhone-Modelle bleiben für unsere Kunden in China verfügbar.“
iPhone-Gigant muss schnell reagieren
Den Worten will Apple nun offenbar Taten folgen lassen, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Freitag mitteilte. Demnach werde man bereits Anfang kommender Woche Aktualisierungen für chinesische Nutzer aufspielen, um die von Qualcomm bemängelten Software-Anwendungen zu umgehen. Zudem will Apple beim zuständigen chinesischen Gericht einen Antrag auf erneute Überprüfung vorlegen.
Die Kalifornier sind sehr stark vom Geschäft in China abhängig. Rund 20 Prozent des Gesamtumsatzes soll Apple im ablaufenden Jahr im Reich der Mitte erwirtschaftet haben. Allein deshalb dürfte sich der Konzern dort keinen noch so kurzen Ausfall leisten können.
Apple vs. Qualcomm
Zur Einordnung: Der Streit zwischen dem iPhone-Konzern und dessen Zulieferer hatte vor rund einem Jahr begonnen, als Apple Qualcomm verklagte. Der Apfelkonzern hatte dem Chipproduzenten vorgeworfen, zu hohe Gebühren für die Nutzung seiner Patente zu verlangen. So habe Qualcomm keinen Festpreis, sondern einen Anteil vom Verkaufspreis der Apple-Geräte eingefordert und damit versucht, auf ungerechtfertigte Weise von den Innovationen des Tech-Giganten zu profitieren Qualcomm erhält seitdem kein Geld mehr von den iPhone-Auftragsfertigern. Im Gegenzug verklagte der Chiphersteller Apple wegen der Verletzung diverser Patente.
Qualcomm beansprucht neben Prozessoren und Funkchips auch diverse andere in Smartphones verbaute Technologien für sich. Viele Beobachter bezweifeln diese patentrechtliche Inanspruchnahme allerdings.
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Ein Beitrag von Marco Schnepf.
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