Apples Digitalassistent Siri soll bald für viel mehr Aufgaben nutzbar sein als jetzt. Mit der Sprachsteuerung könnten künftig auch Smartphone-Apps bedient werden, die nicht von Apple (NASDAQ:AAPL) stammen, teilte der Konzern bei seiner jährlichen Entwicklerkonferenz am Montag in San Francisco mit. Siri könne dann etwa Nachrichten über WhatsApp verschicken oder mit der Fahrdienst-App Uber einen Wagen bestellen, sagte Apple-Vizepräsident Craig Federighi.
Für den Technologiekonzern ist die Ankündigung eine Kehrtwende. Bisher war Apple sehr darauf bedacht, seine Dienste auf die eigenen Angebote zu beschränken. Allerdings hat Siri in den vergangenen Jahren zunehmend Konkurrenz erhalten. So bieten Microsoft (NASDAQ:MSFT) mit Cortana, Amazon (NASDAQ:AMZN) mit Alexa und Google (NASDAQ:GOOGL) mit Now ähnliche Digitalassistenten mit künstlicher Intelligenz. Mit der Verbreiterung der Anwendungsmöglichkeiten will Apple Siri attraktiver machen.
Die neuen Funktionen werden dem Konzern zufolge im Laufe des Jahres mit dem nächsten Update des iPhone-Betriebssystems iOS auf die Geräte gebracht. Auch seinen Kartendienst Apple Maps will das Unternehmen dann für Entwickler von außen öffnen. Nutzer könnten dann etwa mit der App Open Table einen Tisch in einem Restaurant reservieren, das sie über Maps gefunden haben, erklärte Apple-Manager Eddy Cue.
Apple bemüht sich derzeit, seine verschiedenen Dienste auszuweiten. Hintergrund sind sinkende Verkäufe des langjährigen Verkaufsschlagers iPhone. Ende April hatte der Konzern für das erste Quartal 2016 den ersten Rückgang von iPhone-Verkäufen seit der Markteinführung im Jahr 2007 vermeldet.