Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge, die man über die Finanzmärkte am heutigen Dienstag, dem 30. Juli, wissen sollte:
1. Fed beginnt mit Sitzung; US-Konsum- und Wohnungsmarktdaten in Kürze
Die Federal Reserve beginnt heute ihre zweitägige Sitzung zur Geldpolitik, von der die Märkte die erste Senkung der US-Zinssätze in mehr als einem Jahrzehnt erwarten.
Da eine Reduktion um einen Viertelprozentpunkt schon vollständig eingepreist ist, wird der Fokus am Markt wahrscheinlich vor allem auf den Andeutungen von Bankchef Jerome Powell über die künftige Richtung in der Geldpolitik liegen. Die US-Zinsfutures sagen eine weitere Absenkung für September voraus und die Chance für eine dritte Zinssenkung im Dezember wird auf über 50% gesehen.
Bei den Konjunkturdaten werden heute die amerikanischen Verbraucher - die stärkste Stütze der US-Konjunktur in letzter Zeit - wieder ins Rampenlicht rücken. Die Individualeinkommen und -ausgaben werden um 14:30 MEZ veröffentlicht und ihnen folgt um 16:00 MEZ der Report des Conference Boards zum Verbrauchervertrauen im Juli.
Die Händler werden auch neues zur Lage auf dem US-Wohnungsmarkt erfahren, mit der Veröffentlichung der sich in Schwebe befindlichen Wohnungsverkäufe vom Juni.
2. Apple (NASDAQ:AAPL), AMD im Fokus, nach Beyond Meat (NASDAQ:BYND) Enttäuschung
Apple (NASDAQ:AAPL) wird nach Handelsende an der Wall Street seine Zahlen vorlegen. Die Märkte hoffen, dass seine Dienstleistungssparte - angeführt von iCloud, Apple Music und dem App Store - helfen wird, seine Abhängigkeit von den iPhone-Verkäufen zu vermindern, die derzeit noch rund 60% des Gesamtumsatzes ausmachen.
Advanced Micro Devices (NASDAQ:AMD) wird ebenfalls nach Börsenschluss berichten, inmitten eines besser als erwarteten Umfelds für PCs und einer generell positiveren Entwicklung des gesamten Sektors, die von positiven Zahlen der Chiphersteller Taiwan Semiconductor, Texas Instruments (NASDAQ:TXN) und Intel (NASDAQ:INTC) reflektiert wird. AMDs Ausblick sollte klarstellen, ob es immer noch mit einem Umsatzwachstum von knapp unter 10% in diesem Jahr rechnet.
Anteile von Beyond Meat (NASDAQ:BYND) stürzten um mehr als 12% im vorbörslichen Handel ab, nachdem es gemischte Quartalszahlen berichtet und die Ausgabe von 3,25 Mio neuen Aktien angekündigt hatte, nur drei Monate nach seinem Börsengang. Einige Analysten meinten, dass die Investoren nur nach einem guten suchten, um nach dem Höhenflug des Papiers um mehr als 700% seit dem Börsengang, einige ihrer Gewinne zu realisieren.
3. US-Aktienfutures drehen ins Minus auf schlechten Ausblick aus Europa
Die US-Aktienfutures deuten eine schlechtere Handelseröffnung an der Wall Street an und gaben ihre zuvor erzielten Gewinne wieder ab, da eine Serie negativer Prognosen und Daten aus Europa die wirtschaftliche Schwäche unterstrichen, von der der Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi letzte Woche gesagt hatte, sie "werde schlimmer und schlimmer".
Die deutschen Großkonzerne Bayer (DE:BAYGN) und Lufthansa (DE:LHAG) gaben beide vorsichtige Prognosen ab. Eine Befragung von GfK schürte die Ängste noch, da sie zeigte, dass die Stimmung unter den deutschen Verbrauchern sich vor August im dritten Monat in Folge verschlechtert hat, als Handelskonflikte der größten Exportnation Europas zusetzen.
Das Geschäftsklima in der Eurozone fiel im Juli auf sein niedrigstes Niveau in fast sechs Jahren.
4. Ölpreise steigen weiter vor US-Vorratsdaten
Öl der Sorte Brent verteuerte sich am vierten Tag in Folge, während der Preis von US-Rohöl am vierten Tag der letzten fünf gestiegen ist, da damit gerechnet wird, dass die Fed die Konjunktur stützen und damit auch die Nachfrage nach Öl beflügeln wird.
Heute wird das American Petroleum Institute seine Wochendaten zu den Rohölvorräten herausgeben, bevor es morgen die amtlichen Daten von der US-Energieinformationsagentur geben wird.
Der Durchschnitt der Schätzungen geht von einem Rückgang der Lagerbestände in der siebten Woche in Folge um 1,82 Mio Fass aus. Letzte Woche zeigten die Zahlen der EIA einen Einbruch um nahezu 11 Mio Fass, der den Preisen aber kaum zu Hilfe kam, da Analysten meinten, die Daten wären durch die Folgen von Hurrikan Barry verzerrt.
5. BoJ, Brexit sorgen an den Devisenmärkten für Bewegung, als US-Dollar sich vor Fed-Sitzung festigt
Eine Vielzahl von Faktoren sorgten für Auf und Ab an den Devisenmärkten, bevor die Fed ihre Sitzung zur Geldpolitik beginnt.
Der Yen stieg gegenüber dem Dollar auf ein Tageshoch, nachdem die Bank of Japan den entscheidenden Zinssatz fürs Tagesgeld unverändert auf -0,1% hatte stehenlassen. Die BoJ senkte ihre Inflationsprognose und wiederholte ihre Richtungsvorgabe, dass sie falls notwendig neue Maßnahmen zur Lockerung ergreifen werde. Allerdings hatten einige spekuliert, sie könnte ihr Versprechen auf extrem tiefe Zinsen über den Frühling 2020 hinaus verlängern.
Das Pfund blieb unter Druck und fiel auf ein neues 28-Monatstief gegenüber dem Dollar, als der neue britische Premierminister Boris Johnson seinen Widerstand gegen den 'Irish backstop' noch einmal Nachdruck verlieh. Dieser ist eine Klausel in einem Übergangsabkommen, die darauf abzielt, eine harte Grenze zwischen der britischen Provinz Nordirland und der Republik Irland zu vermeiden.
Der US-Dollarindex erreichte unterdessen ein Zweiwochenhoch.
-- Dieser Report entstand unter Mitwirkung von Reuters.
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