FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro (FX1:EURUS) hat am Donnerstag nach einem Rückgang der Inflation in Deutschland spürbar unter Druck gestanden. Experten sehen nach den Preisdaten die Möglichkeit einer weiteren Zinssenkung in der Eurozone. Am Nachmittag fiel der Kurs der Gemeinschaftswährung bis auf 1,3566 Dollar und erreichte damit den tiefsten Stand seit einer Woche. Gegen Mittag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,3574 (Mittwoch: 1,3608) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7367 (0,7349) Euro.
Zu Beginn des neuen Jahres sind die Preise in Deutschland unerwartet schwach gestiegen. Die Teuerung liegt nach europäischer Rechnung mit 1,2 Prozent deutlich unter dem Wert von knapp zwei Prozent, bei dem die EZB Preisstabilität als gewährleistet ansieht. Sollten die am Freitag anstehenden Preisdaten für den gesamten Währungsraum ebenfalls schwächer als gedacht ausfallen, dürfte dies die Notenbank unter Zugzwang setzen, warnte Experte Ralph Solveen von der Commerzbank. Die jüngste Preisprognose der EZB könnte ins Wanken geraten. 'Dies ist ein wichtiges Argument, warum wir eine weitere Zinssenkung erwarten', schreibt Solveen in einer Analyse.
Am späten Vormittag hatten bereits enttäuschende Konjunkturdaten aus der Eurozone die Gemeinschaftswährung unter die Marke von 1,36 Dollar gedrückt. So hatte sich das von der EU-Kommission gemessene Geschäftsklima für den Währungsraum im Januar überraschend eingetrübt.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,8238 (0,8221) britische Pfund (FX1:GBPVS), 139,28 (139,73) japanische Yen (FX1:JPYVS) und 1,2233 (1,2255) Schweizer Franken (FX1:CHFVS) fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1242,50 (1264,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 29 190,00 (29 040,00) Euro./jkr/bgf/he