NEW YORK (dpa-AFX) - Die anhaltenden Konflikte in der Ukraine und im Gazastreifen haben am Montag auch in den USA auf die Börsenkurse gedrückt. Von den durchwachsenen Unternehmensnachrichten kamen ebenfalls keine klar positiven Impulse. Knapp eine Stunde nach dem Handelsstart sank der Dow Jones Industrial F:DJI um 0,49 Prozent auf 17 016,08 Punkte. Der breit gefasste S&P-500-Index F:INX gab um 0,37 Prozent auf 1970,84 Punkte nach und der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 verlor 0,28 Prozent auf 3928,71 Punkte.
Die geopolitische Lage sei ein Dämpfer für den Markt, der zudem im Zeichen der Berichtssaison stehe, schrieb ein Marktbeobachter. Ein weiterer Experte verwies auf die bereits hohen Bewertungen und das daraus resultierende Rückschlagspotenzial. Am Freitag hatte der Dow Jones Industrial etwas zugelegt und mit einem Wochenplus von knapp einem Prozent geschlossen - zur Wochenmitte hatte er sogar einen Rekordstand erreicht.
Der Gaza-Krieg hat in zwei Wochen schon mehr als 500 Tote gefordert und droht immer blutiger zu werden. Zusehends entwickelt sich die israelische Bodenoffensive gegen militante Palästinenser im Gazastreifen zu einem verlustreichen Häuserkampf. Es könnten noch schwere Tage bevorstehen, kündigt der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine Ausweitung der Offensive an. Derweil hält der Streit um die Schuld am Absturz der malaysischen Passagiermaschine in der Ostukraine an. Zuletzt hieß es von russischen Militärs, kurz davor sei ein ukrainischer Kampfjet in der Nähe des Flugzeugs gewesen.
Unter den US-Einzelwerten stachen die Aktien von Tabakunternehmen negativ heraus. Ein Gericht in Florida hatte R.J. Reynolds American F:RAI (FSE:RQ4) zur Zahlung von mehr als 23 Milliarden Dollar (17 Milliarden Euro) an die Witwe eines Kettenrauchers verurteilt. Die Strafe ist eine der höchsten, die jemals in einem Prozess mit einem einzelnen Kläger gegen ein Tabakunternehmen verhängt worden ist. Allerdings gilt es als praktisch sicher, dass ein Berufungsgericht sie später drastisch reduzieren wird, etwa auf einen entsprechenden Millionenbetrag. Die Papiere von Reynolds verloren 2,18 Prozent. Im Sog dieser Nachrichten gaben die Papiere der Konkurrenten Philip Morris (NYS:PM) F:4I1 und Altria Group F:MO (ETR:PHM7) um 0,87 beziehungsweise 0,92 Prozent nach.
Für die Allergan-Titel F:AGN ging es indes um 2,20 Prozent bergauf, nachdem der Pharmakonzern mit seinem Quartalsgewinn positiv überrascht hatte. Zudem soll der Abbau von Stellen zu Einsparungen bei dem Unternehmen führen, das gegen eine Übernahme durch den Konkurrenten Valeant Pharmaceuticals F:VRX kämpft.
Bei Halliburton F:HAL (ETR:HAL) sorgten gute Zahlen für Kursgewinne von 0,69 Prozent. Der Dienstleister für die Erdölindustrie hatte im zweiten Quartal mit seiner Umsatzentwicklung positiv überrascht. Zudem stockt der Konzern sein Aktienrückkaufprogramm auf sechs Milliarden Dollar auf. Der Spielwarenhersteller Hasbro F:HAS war hingegen mit seinem Umsatz hinter den Erwartungen zurückgeblieben und meldete zudem einen Gewinnrückgang. Das brockte den Aktien ein Minus von 2,57 Prozent ein.