Berlin (Reuters) - Güterbahn-Chef Jürgen Wilder wird am Donnerstag vom Aufsichtsrat doch nicht zum Konzernvorstand für die gesamte Logistik der Deutschen Bahn berufen.
"Die für den morgigen Donnerstag angesetzte Sondersitzung des Aufsichtsrats wird verschoben", sagte ein Bahn-Sprecher am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. "Es gibt noch Abstimmungsbedarf." Hinzu komme, dass einige Aufsichtsratsmitglieder nicht persönlich an der Sitzung teilnehmen könnten.
Wilder hätte nach Angaben aus Regierungskreisen vom Aufsichtsrat zum Vorstand Güterverkehr/Logistik ernannt werden sollen, womit er für den Schienengüterverkehr und die internationale Spedition DB Schenker verantwortlich gewesen wäre. Er hätte rund 100.000 Mitarbeiter und damit ein Drittel der Bahn-Belegschaft geführt.
Die Personalie Wilder war überraschend, da die Güterbahn DB Cargo auch unter Wilder bisher nicht aus der Krise gekommen war. Im Gegenteil hatten sich zuletzt massiv Kunden über Unzuverlässigkeit der Sparte beschwert und mit Abwanderung zu Konkurrenten gedroht. Wilder hat den eigentlich geplanten Abbau von gut 2000 Stellen inzwischen gestoppt. Seine Strategie für den Schienengüterverkehr war zweimal im Bahn-Aufsichtsrat vorgestellt worden, wurde vom Gremium aber nicht beschlossen.