NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Mittwoch leicht von ihrem Sinkflug der vergangenen Handelstage erholen können. Eine deutliche Erholung blieb aber erneut aus. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 56,55 US-Dollar. Das waren 29 Cent mehr als am Dienstag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte (WTI) stieg um 18 Cent auf 46,42 Dollar.
Seit Wochenbeginn haben die Ölpreise ihre Verlustserie trotz der leichten Erholung am Mittwoch klar ausgeweitet. Seit Anfang Oktober sind die Weltmarktpreise um etwa 40 Prozent eingebrochen. Daran hat selbst die Ankündigung des Ölkartells Opec, die Förderung im kommenden Jahr spürbar zu reduzieren, nichts ändern können. An der Kürzung wollen sich auch andere große Förderstaaten wie Russland beteiligen. Gründe für die Talfahrt am Ölmarkt finden Fachleute auf der Nachfrage- wie auf der Angebotsseite. Die künftige Nachfrage wird derzeit durch getrübte Wachstumsaussichten in vielen großen Volkswirtschaften belastet. Das Angebot dagegen dürfte vor allem in den USA weiter steigen. Die Vereinigten Staaten sind dabei, zum größten Ölproduzenten der Welt aufzusteigen. Entscheidend dafür ist die Fracking-Technologie zur Förderung von Schieferöl. Rohstofffachleute von der Commerzbank (DE:CBKG) begründen die jüngste Talfahrt am Ölmarkt vor allem mit spekulativen Elementen. So dürfte der Preiseinbruch den Pessimismus der Anleger nur noch gesteigert haben. Fundamentaldaten spielten im aktuellen Marktumfeld dagegen nur eine Nebenrolle.