ASM statt ASML? Warum Jefferies auf den Hidden Champion setzt

Veröffentlicht am 09.01.2025, 22:22
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Investing.com - Nach dem Kursfeuerwerk im Jahr 2024 könnte die Rallye bei Halbleiterwerten bald an Schwung verlieren. Analysten von Jefferies rechnen damit, dass der Anstieg bis zum Frühjahr 2025 seinen Höhepunkt erreicht und sich anschließend ein moderateres Wachstum einstellt.

Die Halbleiterbranche profitierte zuletzt enorm vom KI-Boom: Prozessoren für Rechenzentren, die die Entwicklung künstlicher Intelligenz antreiben, waren heiß begehrt. Der Philadelphia Semiconductor Index stieg im vergangenen Jahr um mehr als 19 Prozent. Nvidia (NASDAQ:NVDA) stand dabei besonders im Fokus: Die Aktien des US-Chipherstellers, dessen spezialisierte KI-Prozessoren mittlerweile fast synonym für die neue Technologie stehen, legten 171 Prozent zu.

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Boom bis zum Frühjahr – dann Abkühlung?

Trotz dieser starken Entwicklung gehen die Experten von Jefferies davon aus, dass sich das Wachstum im Sektor bis spätestens April 2025 auf etwa 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr einpendelt. „Das Aufwärtspotenzial der meisten Chip-Aktien dürfte danach eher begrenzt sein“, schreiben die Analysten um Janardan Menon.

Grund dafür sei die nach wie vor verhaltene Nachfrage in wichtigen Endmärkten wie PCs, Smartphones, Unterhaltungselektronik und Netzwerktechnik. Gleichzeitig seien die Lagerbestände niedrig, was das Risiko eines erneuten Abschwungs dämpfe. Stattdessen rechnen die Experten mit einer Konsolidierung der Kurse auf hohem Niveau bis Ende 2025.

Favoriten im Fokus: ASM vor ASML

Ob sich die Kurse der Chip-Hersteller weiter stabil entwickeln, dürfte laut Jefferies davon abhängen, ob die Anleger den Ausblick auf das Jahr 2026 positiv einschätzen. Bei den Einzeltiteln setzen die Analysten auf den niederländischen Wafer-Spezialisten ASM (AS:ASMI) und weniger auf den Branchenriesen ASML (AS:ASML).

Während ASM von den steigenden Investitionen in modernste Logikchips profitiere und geringere Risiken durch den chinesischen Markt habe, steht ASML vor hohen Erwartungen: Um 2026 zu überzeugen, müsse das Unternehmen pro Quartal Aufträge im Wert von 5 bis 6 Milliarden Euro erzielen. Das könnte schwierig werden – vor allem, weil der Großkunde Samsung (KS:005930) zuletzt mit hohen Produktionskosten kämpfte, um Nvidia mit seinen High-End-Chips zu beliefern.

Nach einem starken Jahr 2024 könnte die Halbleiterbranche im neuen Jahr also auf einem hohen Niveau verweilen, ohne konstant neue Rekorde zu setzen. Für langfristig orientierte Anleger bleibt der Sektor dennoch spannend – vor allem mit Blick auf 2026 und darüber hinaus.

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