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Aus diesem Grund sollten Investoren die Dividendenrendite nicht überschätzen

Veröffentlicht am 25.06.2019, 09:00
© Reuters.
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Viele Investoren lieben Dividenden. Gerade ältere Anleger, die ihr Leben lang gespart haben, nutzen die regelmäßigen Ausschüttungen der Unternehmen gerne zur Aufbesserung ihrer Rente.

Dafür gibt es auch gute Gründe. Unternehmen, die Teile ihrer Gewinne an die Aktionäre auszahlen, sind im Regelfall etabliert und seit Jahren erfolgreich am Markt tätig, wodurch sie eine weniger riskante Geldanlage darstellen.

Darüber hinaus tragen Dividenden erheblich zum Anlageerfolg bei. Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung des Kurs-DAX (blaue Linie), der die reine Kursentwicklung abbildet, im Vergleich zum „richtigen“ Performance-DAX (rote Linie), der Dividendenzahlungen mit einschließt. In den letzten zehn Jahren stammten rund 40 % der DAX-Entwicklung nur aus Dividenden:

Quelle: finanzen.net

Die Dividendenrendite Dementsprechend gibt es viele Strategien und auch viele Börsendienste, die sich mit Dividendenaktien beschäftigen. Eine wichtige Rolle dabei spielt regelmäßig die Dividendenrendite, also das Verhältnis der Ausschüttung zum Aktienkurs. Zahlt ein Unternehmen beispielsweise 2 Euro, so beträgt die Rendite bei einem Kurs von 60 Euro 3,3 % (2*100/60).

Laufen also die Geschäfte rund, so erhalte ich als Aktionär einen Ertrag, der deutlich über dem von Sparbüchern oder Bundesanleihen liegt. Im Idealfall steigt dieser Wert noch an, wenn die Dividende im Laufe der Zeit erhöht wird.

Daher suchen viele Aktionäre nach den Aktien mit der höchsten Dividendenrendite; fast jede Finanzseite hat dazu entsprechende Tools. Im DAX etwa steht derzeit Daimler (WKN:710000) ganz oben. Die Stuttgarter zahlten zuletzt 3,25 Euro bei einem Aktienkurs von derzeit 49,62 Euro (21.06.2019) – das macht eine Rendite von 6,55 %. Sollst du jetzt also sofort loslaufen und die Aktie kaufen?

Die Rendite ist nicht alles Nicht so schnell. Die Rendite alleine sagt zunächst einmal nicht viel aus. Beim Investieren dürfen wir uns niemals nur auf eine einzige Kennzahl verlassen. Als Erstes sollten wir prüfen, wie hoch die Ausschüttungsquote der Gesellschaft ist, wie viel vom Gewinn an die Aktionäre ausgezahlt wird. Bei Daimler sind es 48 %. Dieser Wert ist in Ordnung, denn er lässt genug Spielraum: Falls der Gewinn mal zurückgeht, muss die Dividende nicht gekürzt werden.

Und noch etwas ist wichtig: Wie sieht es mit den zukünftigen Chancen des Unternehmens aus? Häufig können sehr hohe Dividendenrenditen auch eine Falle sein – wenn nämlich der Aktienkurs aufgrund eingetrübter Aussichten gefallen ist, in allen Auswertungen aber immer noch die alte Dividende genannt wird. So hat die Daimler-Aktie in den letzten zwölf Monaten knapp ein Viertel an Kurswert verloren – das treibt die Rendite nach oben.

Ich sage damit nicht, dass auf Daimler demnächst üble Zeiten mit Dividendenkürzung oder -ausfall zukommen. Aber die Automobilbranche ist ein zyklisches Geschäft, und eine mögliche Rezession und der sino-amerikanische Handelskrieg haben die Anleger verschreckt und zum Abverkauf der Aktie geführt. Von daher sollte ein Interessent gut überlegen, ob jetzt trotz der ansehnlichen Dividende ein guter Zeitpunkt zum Einsteigen ist und ob die Ausschüttung mit Blick auf die nächsten Jahre gesichert erscheint.

Für mich selbst habe ich die Faustregel entwickelt, dass ich bei Dividendenrenditen über 4 % vorsichtig bin. Natürlich ist das ein ansprechender Wert, aber da das schon fast zu gut klingt, um wahr zu sein, schaue ich in solchen Fällen lieber genau hin, um eine mögliche Dividendenfalle zu vermeiden.

Was wichtiger als die Rendite ist Für mich ist ohnehin ein anderer Punkt wichtiger als die absolute Höhe der Ausschüttung: dass die Gewinnbeteiligung der Aktionäre regelmäßig steigt. Das zeigt nämlich, dass ein Unternehmen erfolgreich ist, wächst und seine Aktionäre am Gewinn teilhaben lässt. Dabei muss die Dividendenrendite selbst gar nicht mal so hoch sein – im Laufe der Zeit wird die Auszahlung, die jedes Jahr oder jedes Quartal auf deinem Konto landet, immer größer werden. Wenn du diese Dividende dann auch noch reinvestierst, also zusätzliche Aktien kaufst, profitierst du außerdem vom Zinseszinseffekt.

Ich denke da zum Beispiel an meine „älteste“ Aktie, den Brillenhändler Fielmann (WKN:577220), dessen Aktie ich 2008 für splitbereinigte 20,49 Euro gekauft habe. Damals betrug die ebenfalls bereinigte Dividende 0,975 Euro – eine Rendite von 4,8 %. Wenn Europas Brillenkönig am 16. Juli wieder zahlt, werden es 1,90 Euro pro Aktie sein, das sind bezogen auf meinen Kaufkurs 9,3 %. Der eine oder andere Euro Kurssteigerung kommt noch hinzu. So etwas nenne ich Foolishes Investieren.

Die Börsianer sprechen in diesem Zusammenhang gerne auch von Dividendenaristokraten – das sind Unternehmen, die ihre Dividende seit mindestens 25 Jahren jährlich erhöht haben. In Deutschland sind diese selten; im DAX fällt mir der Gesundheitskonzern Fresenius (WKN:578560) ein, der in diesem Jahr die 26. Erhöhung in Folge beschlossen hat. Eine Liste der Aristokraten aus dem S&P-500-Index kannst du hier sehen.

Dort findest du weltberühmte Unternehmen wie Coca-Cola (WKN:850663) oder Medtronic (WKN:A14M2J), aber auch hierzulande weitgehend unbekannte Namen wie A.O. Smith (WKN:868323) oder Sysco (WKN:859121).

Offenlegung: Peter besitzt Aktien von Fielmann. Von Peter betreute Depots besitzen Aktien von Fielmann und Coca-Cola. The Motley Fool empfiehlt Aktien von Fresenius.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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