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Aussicht auf Zinssenkung und gute US-Immobiliendaten beflügeln Märkte

Veröffentlicht am 23.04.2013, 18:00
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Investing.com - Der Dax ging heute mit einem starken Kursplus von 2,41% auf 7.658,21 Punkte aus dem Handel. Im Laufe des Vormittags hatte er sich deutlich vorgearbeitet. Auch in der zweiten Reihe ging es bergauf. Der MDax rückte um 1,92% auf 13.345,19 Punkte vor, der TecDax notierte ein etwas leichteres Plus von 0,99% auf 919,85 Punkte.

Bei Börsenstart hatte der deutsche Leitindex noch einen bescheidenen Anstieg verzeichnet, nachdem die Vorgaben aus Asien, aufgrund enttäuschender chinesischer Konjunkturdaten schwach ausfielen. Der chinesische Einkaufsmanagerindex der Großbank HSBC und des Markit Economics Instituts ging im April von 51,6 Punkten im Vormonat auf 50,5 Zähler zurück.

Zusätzlich enttäuschte auch der saisonbereinigte Markit Composite Index zur deutschen Produktion, der im April nach vier Anstiegen in Folge um 1,8 Punkte auf 48,8 Zähler zurückging und somit wieder unter die Wachstum signalisierende Marke von 50 Punkten gelangte. Der Rückgang in der Industrieproduktion fiel stärker als die Geschäftstätigkeit im Servicesektor aus, meldete heute in einer Pressemitteilung das Markit Institut. Trotz der Auftragsverluste hielt sich der deutsche Arbeitsmarkt im April aber relativ wacker. So legte die Beschäftigung im Servicesektor leicht zu, während in der Industrie nur wenige Entlassungen stattfanden, fügt die Meldung des Markit-Instituts hinzu.

Der deutsche Leitindex schoss trotz allem in die Höhe vor dem Hintergrund von Spekulationen auf eine mögliche Leitzinssenkung durch die EZB. Am Vortag schon waren Äußerungen des EZB-Vizechefs Vito Constancio als mögliches Signal einer baldigen Zinssenkung gedeutet worden. Constancio sagte ein solcher Schritt sei durchaus möglich, da es Signale der Schwäche gebe. Die mauen Einkaufsmanagerindizes in Deutschland und der leichte Rückgang im März 2013 der jährlichen Inflationsrate in der Eurozone von 1,8% im Februar auf 1,7%, ebnet den Weg für eine eventuelle Lockerung der Geldpolitik im Währungsraum.

In Frankreich schnitt der Markit PMI Composite Output Index besser als erwartet ab. Nachdem der Index zur Lage des französischen Privatsektors im März auf ein vier-Jahrestief von 41,9 Punkten gesackt war, zog er im April auf 44,2 Zähler an und gelangte so auf seinen höchsten Stand in 2013.

In der Eurozone blieb der entsprechende Markit PMI Composite Output Index gegenüber März unverändert bei 46,5 Punkten. Sowohl im produzierenden Gewerbe wie in der Betriebsleistungsbranche ging die Produktion weniger als erwartet zurück.

Unterdessen startete heute der wiedererwählte italienische Staatspräsident Giorgio Napolitano eine Gesprächsrunde mit allen Fraktionschefs des Abgeordnetenhaus und des Senats zur Bildung einer neuen Regierung. Er führte mit allen einzelne halbstündige Gespräche. Schon bei seiner Vereidigung am Vortag hatte er für eine rasche Regierungsbildung plädiert, um der schon seit Wochen andauernden politischen Blockade ein Ende zu setzen und mit den Wirtschaftsreformen fortzufahren. Als möglicher neuer Ministerpräsident sei der moderate linksgeprägte ehemalige Regierungschef Giuliano Amato im Gespräch, hieß es in Medienberichten.

Gleichzeitig stieg in Italien das Verbrauchervertrauen im April um einen Punkt auf 86,3 Zähler, meldete heute das nationale Statistikamt Istat. Der Index übertraf die Erwartungen der Analysten, die mit einem leichten Rückgang gerechnet hatten.

Für Auftrieb sorgte indes eine erfolgreiche Anleiheauktion in Spanien. Das krisengeschüttelte Land beschaffte sich heute rund 3,10 Mrd. Euro bei einer Auktion von drei- und neun-Monatebonds. Die Rendite der ersten lag bei 0,15% gegenüber den 0,340% im März. Die der neun-Monate Schuldtitel lag bei 0,825% gegenüber den 1,060% bei der vorigen Auktion am 19. März. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen ging ebenfalls auf 4,29% zurück bei einer Risikoprämie von 303,72 Punkten.

Indes öffnete in Wall Street der Dow Jones mit einem deutlichen Kursplus von 0,7%. Nach europäischem Börsenschluss notierte der US-Leitindex um 0,97% fester bei 14.708,24 Punkten. Aufschwung verliehen dem New Yorker Parkett überraschend starke Zahlen zum US-Immobilienmarkt. Einerseits zog der Hauspreisindex der Federal Housing Finance Agency auf Jahressicht im Februar um 7,1% an. Gegenüber dem Monat Januar stiegen die Preise saisonbereinigt um 0,7%. Zusätzlich stiegen im März die Verkäufe neuer Häuser um 1,5% auf eine Jahresrate von 417.000 Häusern gegenüber den 411.000 Häusern im Februar. Analysten gingen von 416.000 aus.

Allerdings ging der Markit Flash Einkaufsmangerindex für das verarbeitende Gewerbe in den USA von 56,6 auf 53,6 Punkte zurück, gelangte somit auf seinen niedrigsten Stand seir November 2012. Zwar zog der Auftragseingang im Export an, doch wuchs die Binnennachfrage so langsam wie seit sechs Monaten nicht mehr an.


An den europäischen Aktienmärkten notierten alle Leitindexe mit positivem Vorzeichen. Der FT-SE 100 rückte um 1,82% auf 6.394,95 Punkte vor, der CAC 40 stieg um 3,44% auf 3.777,60 Punkte, der Ibex legte um 3,28% auf 8.291,10 Punkte zu und der FTSE MIB verzeichnete einen Gewinn von 2,93% auf 16.490,77 Punkte.

An der Frankfurter Börse ging die Deutsche Bank als Spitzenreiter im Dax bei einem Aufschlag von 5,13% auf 31,69 Euro aus dem Handel. Größter Verlierer war dagegen die Commerzbank-Aktie, die um 1,10% tiefer bei 1,08 Euro notierte. Topwert im MDax war NORMA Group bei einem Plus von 6,33%% auf 25,52 Euro. SGL CARBON nahm dagegen den ersten Platz unter den Verlierern bei einem Abschlag von 2,60% auf 26,00 Euro ein. Größter Gewinner im TecDax war AIXTRON. Die Aktie notierte um 10,30% im Plus bei 10,66 Euro. Größter Verlierer war dagegen Telefónica Deutschland Holding mit einem Kursrutsch von 3,99% auf 6,09 Euro.

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