Berlin, 12. Mrz (Reuters) - Die Deutsche Bahn DBN.UL spürt die Corona-Krise nicht nur in der internationalen Logistik sondern jetzt auch im Fernverkehr. Seien im Januar und Februar noch um jeweils zehn Prozent mehr Passagiere als im Vorjahr in IC und ICE unterwegs gewesen, so seien es in der ersten Märzwoche ein Viertel weniger gewesen, sagte Fernverkehrsvorstand Michael Peterson im Tourismusausschuss laut Mitteilung des Bundestages. Für die laufende Woche erwarte die Bahn einen weiteren Rückgang um 40 Prozent. Die Menschen seien offenbar weit vorsichtiger und zurückhaltender als sonst, wenn es um Reisen gehe: "Wir beobachten die Situation weiter sorgfältig."
Nach Reuters-Informationen aus Bahnkreisen hat der Konzern 2019 bereits seine Umsatz- und Gewinnziele knapp verpasst. Der Betriebsgewinn lag demnach bei 1,84 Milliarden Euro, der Umsatz bei 44,2 Milliarden. Geplant waren über 1,9 Milliarden Euro Gewinn und ein Umsatz von 45 Milliarden Euro.
Bereits vor Ausbruch der Coronakrise hatte die Bahn für 2020 mit 1,3 Milliarden Euro deutlich weniger Gewinn als 2019 geplant. Die internationale Logistiksparte Schenker, die stark auch in China und Asien engagiert ist, verzeichnete im Januar laut Reuters vorliegenden Zahlen bereits ein Umsatzminus von über vier Prozent. Dies habe sich im Februar beschleunigt fortgesetzt, sagten Konzernvertreter.
Die Bahn will am 26. März über Lage und Bilanz 2019 berichten.