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BASF wird vorsichtiger für 2013 - Gewinnrückgang im zweiten Quartal

Veröffentlicht am 25.07.2013, 11:51
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(Neu: Aussagen aus der Telefonkonferenz zum Ausblick, Fracking sowie Konkurrenzvergleich)

LUDWIGSHAFEN (dpa-AFX) - Das schwierige wirtschaftliche Umfeld macht auch dem weltgrößten Chemiekonzern BASF zu schaffen. Im zweiten Quartal mussten die Ludwigshafener überraschend einen Gewinnrückgang hinnehmen. Auch beim Ausblick gibt sich der Konzern vorsichtiger - jetzt steht Sparen auf der Tagesordnung. Die Börse reagierte verschnupft und schickte die Aktie auf Talfahrt.

Im zweiten Quartal ging das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten (EBIT) um 5,4 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro zurück, wie der Dax-Konzern am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten dagegen mit einem Plus gerechnet. Unter dem Strich blieb ein für die Aktionäre anrechenbarer Gewinn in Höhe von knapp 1,2 Milliarden Euro. Das waren 4,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

AKTIE UNTER DRUCK

Die BASF-Aktie verlor bis zum frühen Mittag rund 4,5 Prozent an Wert und war damit größter Verlierer im Leitindex Dax. Die Gewinnzahlen hätten unter den Erwartungen gelegen, schrieb Analystin Nadeshda Demidova von der Equinet Bank in einer Studie. Die Aussagen zum Gesamtjahr fühlten sich an wie eine Gewinnwarnung, fügte ein Händler hinzu.

Dennoch liefen die Geschäfte bei BASF besser als bei der Konkurrenz. Der US-Chemiekonzern DuPont verzeichnete im zweiten Quartal einen noch deutlicheren Gewinnrückgang und setzte zudem etwas weniger um. Die Amerikaner kündigten an, sich auf wachstumsstarke Bereiche konzentrieren zu wollen und deshalb ihr Geschäft mit Weißpigmenten (Titanoxide) auf den Prüfstand zu stellen. Akzo Nobel aus den Niederlanden bekam vor allem erneut die Euro-Schuldenkrise zu spüren und verzeichnete im zweiten Quartal einen Einbruch beim operativen Gewinn.

ZIELE ZU ERREICHEN WIRD ANSPRUCHSVOLLER

Das weltweite konjunkturelle Umfeld bleibe unbeständig, eine Erholung sei nicht in Sicht, warnte BASF-Unternehmenschef Kurt Bock. 'Die europäische Wirtschaft schrumpft leicht, der chinesische Wachstumsmotor läuft nicht mehr auf Hochtouren, die USA wachsen moderat.' Die Auswirkungen bekomme auch BASF deutlich zu spüren. Für das Gesamtjahr strebe man zwar weiterhin an, bei Umsatz und Ergebnis vor Sondereinflüssen die Werte von 2012 zu übertreffen. Doch das Erreichen dieser Ziele sei 'deutlich anspruchsvoller, als noch zu Jahresbeginn zu erwarten war'. Dies gelte auch für die BASF-Ziele für 2015 und 2020, die weiter unverändert gelten.

Der Umsatz kletterte von April bis Juni um 2,9 Prozent auf 18,4 Milliarden Euro. Zum Zuwachs trugen vor allem die Agrochemie sowie die Öl- und Gassparte bei. Schlechter liefen die Geschäfte hingegen mit Chemikalien. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen stieg um drei Prozent auf über vier Milliarden Euro.

SPAREN BLEIBT IM FOKUS

In herausfordernden Zeiten komme es darauf an, die Kosten fest im Griff zu behalten, sagte Bock. Mit dem Sparprogramm 'Steps' sollen allein in diesem Jahr die Kosten um 300 Millionen Euro gedrückt werden. Einsparpotenziale würden weiter gesucht. 'Wir haben im Unternehmen deutlich gemacht, dass Sparen angesagt ist', betonte Bock. Der ursprünglich geplante Stellenaufbau in den Schwellenländern solle nun langsamer anlaufen. Ende Juni 2013 beschäftigte der Konzern 111.614 Mitarbeiter, 2.000 mehr als ein Jahr zuvor.

Bock warnte zugleich davor, dass Europa beim Thema Fracking den weltweiten Anschluss verlieren könnte. Die Energiekosten hätten für die Chemie eine herausragende Bedeutung. In den USA seien sie durch das Schiefergas deutlich gesunken. Es könne passieren, dass Chemieprodukte dort so günstig herzustellen seien, dass sich der Export nach Europa und Asien lohne.

Wenn Europa beim Fracking weiter auf die Bremse trete und sich die Differenzen bei den Energiekosten verstärkten, werde das Wachstum künftig in anderen Teilen der Welt stattfinden. Er hoffe, dass das Thema in Deutschland nach den Bundestagswahlen objektiv betrachtet werde./sas/mne/stk

--- Sandra Schipp, dpa und Michaela Nehren-Essing, dpa-AFX ---

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