Berlin, 20. Jan (Reuters) - Die BASF BASFn.DE -Tochter Wintershall rechnet nicht mit einem dauerhaft niedrigen Ölpreis OILOIL . "Der Ölpreis wird mittelfristig wieder nach oben gehen, weil es nur einen knappen Angebotsüberhang gibt", sagte der Chef des Kasseler Öl- und Gasunternehmens, Mario Mehren, am Mittwoch am Rande der "Handelsblatt Jahrestagung Energiewirtschaft 2016" in Berlin. "Wenn international wie jetzt weniger investiert wird, werden bereits in 2017-2019 die Kürzungen im Öl-Angebot greifen." Der Öl- und Gasmarkt werde langfristig zwar turbulent bleiben. Darauf habe sich sein Unternehmen aber eingestellt. "Wir können insbesondere in Russland und Argentinien zu niedrigen Öl- und Gaspreisen produzieren und damit gut wirtschaften."
Der Ölpreis hat seit Mitte 2014 mehr als zwei Drittel an Wert verloren. Ursache hierfür sind unter anderem die schwächere Konjunktur, das niedrigere Wachstum in China und ein Überangebot auf den Weltmärkten. "Mineralwasser ist derzeit teurer als Rohöl", sagte der Wintershall-Chef. Die Gaspreise sind unter anderem durch ein Überangebot wegen neuer Fördertechniken in den USA und einer schwachen Nachfrage gefallen. Sie werden nach Mehrens Einschätzung im Vergleich zum Öl auch länger unter Druck bleiben.
Hoffnungen setzt Wintershall nach dem Ende der Sanktionen auf das Geschäft mit dem Iran. "Wir haben Interesse am Iran. Zunächst müssen aber erst die Rahmenbedingungen bekannt gegeben werden." Wintershall erhoffe sich hierzu mehr Klarheit von der iranischen Regierung bereits Ende Februar.