Kommt dir das bekannt vor? Man hat ein wenig Geld für den Aktienkauf beiseitegelegt, weiß aber noch nicht genau, in welche Titel man investieren möchte. Aber ich finde, wenn man den Schritt an die Börse wagt, sollte man sich dafür ja grundsätzlich eine Strategie zurechtlegen.
Denn es kann sicherlich böse enden, wenn man sich völlig ohne Plan zum Kauf irgendwelcher Aktien hinreißen lässt. Auch kann einen die Informationsflut der Finanzmeldungen natürlich manchmal etwas überfordern. Weshalb es meiner Ansicht nach besser ist, sich von Anfang an ein Konzept zu überlegen, nach dem man hier vorgehen möchte.
Als Investor werden einem aber nun mal unzählige Möglichkeiten geboten. Und sicherlich kann man dabei auch nicht pauschal für alle Anleger eine Auswahl treffen. Ich will dennoch einmal versuchen, in dieser Angelegenheit etwas Hilfestellung zu geben.
Die Mischung macht’s Man sollte vernünftigerweise bei der Aktienanlage ja immer auch auf eine gewisse Streuung achten. Doch ich bin der Meinung, dass man es an dieser Stelle nicht übertreiben muss. Es sollte für eine gesunde Mischung völlig ausreichen, wenn man sich hier auf die drei großen Regionen Europa, Nordamerika und Asien konzentriert.
Wie man diese letztendlich gewichtet, bleibt dabei natürlich jedem selbst überlassen. Beispielsweise fühle ich mich mit Aktien aus Deutschland und den USA am wohlsten. Denn bis jetzt ließen sich gerade in diesen beiden Ländern viele solide Aktien für eine Investition ausmachen.
Die Titel, welche man erwerben möchte, sollten aber möglichst auch aus verschiedenen Segmenten stammen. Denn gerät eventuell einmal eine Branche in Schwierigkeiten, können die Aktien aus den anderen Bereichen das Depot möglicherweise ein wenig stabilisieren.
Als ein warnendes Beispiel könnte man hier vielleicht die Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009 anführen. Denn ich könnte mir vorstellen, dass Investoren, die damals hauptsächlich im Finanzsektor engagiert waren, in dieser Zeit bestimmt nicht sonderlich viel zu lachen hatten.
Eine persönliche Strategie finden Es sollte gerade bei Aktieninvestitionen von Vorteil sein, immer einer bestimmten Strategie zu folgen. Aber hier gibt es natürlich eine Fülle von verschiedenen Möglichkeiten.
Zum Beispiel legen viele Anleger ihren Fokus auf Dividendenaktien. Denn hier kann man eben nicht nur von Kurssteigerungen, sondern auch von den regelmäßigen Ausschüttungen profitieren. Und sie schätzen wahrscheinlich auch den passiven Geldstrom, der sich mit den Dividenden erzeugen lässt.
Von anderen werden hauptsächlich Aktien bevorzugt, die nur sehr wenig oder überhaupt keine Dividende zahlen. Der Grund ist eigentlich ganz simpel. Dadurch, dass hier der komplette Gewinn im Unternehmen verbleibt und für weitere Investitionen zur Verfügung steht, könnte die entsprechende Firma schneller wachsen.
Und dies sollte sich dann natürlich wiederum positiv auf den Aktienkurs auswirken. Hier setzt man also ganz klar auf die Möglichkeit eines wesentlich schnelleren Kursanstiegs, als er von Dividendenaktien erwartet wird.
Manche mögen aber auch den Nervenkitzel und wollen ganz bewusst ein höheres Risiko eingehen. Einige setzen dabei auf sehr stark gefallene Aktien und spekulieren auf einen Turnaround. Wieder andere bevorzugen Titel, die sich im Spektrum von vermeintlichen Zukunftstrends bewegen.
Wie man sieht, sind dem Investor hier also fast keine Grenzen gesetzt.
Auf Qualität achten Jeder, der eine langfristige Aktieninvestition anstrebt, sollte sich besser auf Titel mit hoher Qualität konzentrieren. Eventuell stellen diese nicht die absoluten Kursraketen dar, aber sie könnten dafür mit einer etwas langsameren und vielleicht auch länger anhaltenden Aufwärtsbewegung punkten.
Deshalb denke ich auch, dass es für den normalen Anleger völlig ausreichend sein sollte, wenn er sich hauptsächlich auf die großen Werte aus den bekannten Indizes konzentriert. Für Deutschland könnte man hier beispielsweise den DAX und den MDAX anführen.
Und denkt man an die USA, so fallen einem hier sofort der Dow Jones und der S&P 500 ein. In all diesen Indizes findet man viele Unternehmen, deren Produkte man kennt oder bestenfalls sogar selbst benutzt. Was das Vertrauen in ihre Aktien natürlich durchaus deutlich erhöhen könnte.
Wie man sieht, kann es also relativ einfach sein, sich ein gut sortiertes Depot aufzubauen. Und es hängt dabei eigentlich von jedem selbst ab, welche Strategie er dabei verfolgt, welche Aktien er erwerben möchte und welches Risiko er bereit ist einzugehen.
Aber bei einem bin ich mir relativ sicher. Da du bei unseren Foolishen Artikeln gelandet bist, wirst du bestimmt die richtigen Entscheidungen treffen oder hast sie womöglich bereits getroffen.
Der Artikel Besser nicht zu kompliziert: Geh lieber auf einfache Weise an die Investition in Aktien heran! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
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