Der seit dem 13.09.2023 andauernde Streik bei Boeing (NYSE:BA) führt zu erheblichen Beschäftigungssorgen in der Zulieferkette. Pathfinder Manufacturing, ein Luftfahrtzulieferer und Ausbildungszentrum nahe Boeings Flugzeugwerk in Everett, musste bereits 14 seiner 54 Mitarbeiter in Zwangsurlaub schicken.
Dave Trader, CEO von Pathfinder, befürchtet weitere Beurlaubungen, sollte der Arbeitskampf anhalten. Zudem unterbricht der Streik die Ausbildung von Schülern, die eine Karriere in der Luftfahrtbranche anstreben – ein Umstand, der den ohnehin bestehenden Fachkräftemangel in der Industrie weiter verschärft.
Um seine Belegschaft zu halten, übernimmt Pathfinder, das Trader seit 33 Jahren leitet, weiterhin die Krankenversicherungsbeiträge für die beurlaubten Mitarbeiter. Das Unternehmen hofft, so deren Rückkehr nach Wiederaufnahme der Produktion sicherzustellen.
Die Doppelrolle als Zulieferer und gemeinnütziges Ausbildungszentrum stellt Pathfinder vor besondere Herausforderungen bei der Abstimmung von Vertragsarbeiten und Bildungsprogrammen.
Der Streik hat die Produktion der Boeing 737 MAX und anderer Flugzeugmodelle zum Erliegen gebracht und betrifft rund 30.000 Beschäftigte. Es ist der erste Streik bei Boeing seit 16 Jahren und trifft das Unternehmen in einer ohnehin schwierigen Phase: Die Nachwirkungen der 737 MAX-Sicherheitsgrundung, der pandemiebedingte Einbruch im Luftverkehr und Qualitätsprobleme, die zu Produktionseinschränkungen führten, belasten Boeing bereits seit längerem.
Als Reaktion hat Boeing für den Großteil seiner Angestellten rollende Beurlaubungen eingeführt und einen Stopp für die meisten Teilebestellungen verhängt, mit Ausnahme des 787-Programms. Die finanzielle Lage des Konzerns ist angespannt, das Kreditrating nähert sich dem Ramsch-Status und die Verteidigungssparte performt schwächer als in der Vergangenheit.
Auch andere Zulieferer wie New Tech Industries, die zu 85% von Boeing abhängen, spüren die Auswirkungen des Streiks. Carmen Evans, Miteigentümerin von New Tech, erklärt, dass zwar noch Aufträge für das kommende Jahr vorliegen, der Mangel an Neuaufträgen in den nächsten Monaten jedoch problematisch werden könnte.
Der Arbeitskampf hat einige lokale Zulieferer dazu bewogen, eine mögliche Zusammenarbeit mit Airbus, Boeings europäischem Konkurrenten, in Betracht zu ziehen. Allerdings ist der Wechsel zu Airbus-Programmen keine schnelle Lösung – die Integration in neue Programme dauert in der Regel etwa 18 Monate.
Viele Branchenexperten sehen in der aktuellen Arbeitsniederlegung nur eine vorübergehende Unterbrechung im anhaltenden Kampf um Fachkräfte in der Luftfahrtindustrie. Dave Trader von Pathfinder Manufacturing rechnet nach Streikende mit einer Einstellungswelle, da die Unternehmen versuchen werden, die Produktion rasch wieder hochzufahren.
Reuters hat zu diesem Artikel beigetragen.
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