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Börse Frankfurt-News: Anhaltende Nervosität, extrem hohe Umsätze (ETFs)

Veröffentlicht am 01.03.2022, 16:46
Aktualisiert 01.03.2022, 17:00
© Reuters.

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Der Ukraine-Krieg setzt die Aktienmärkte vor allem in Europa weiter unter Druck. Aktien-Tracker aller Regionen werden verkauft. Dennoch sind ETFs mit russischen Werten bei einigen wenigen gefragt. Die Inflation macht weiterhin Sorgen.

1. März 2022. Frankfurt (Börse Frankfurt). Der Krieg in der Ukraine belastet die Aktienmärkte weltweit weiter. Seit Beginn der Invasion hat der DAX zeitweise rund 700 Punkte verloren. Mit Beginn der Sanktionen fielen die Kurse weiter, erholten sich aber vom Tief bei knapp 14.000 immerhin etwas. Aktuell steht der DAX am Dienstag bei 14.150 rund 2 Prozent tiefer.

Hohe Inflation bleibt ernstzunehmendes Thema

Investor*innen fürchten nun, dass der Handel mit Russland in vielen Bereichen zum Erliegen kommen könnte, nachdem russische Finanzinstitute aus dem internationalen SWIFT-System ausgeschlossen worden waren, kommentierte Cornelia Steinheuer-Zorz von der Commerzbank (DE:CBKG) am Morgen. Darüber hinaus könnten weiter steigende Rohstoffpreise die bereits hohe Inflation anheizen.

"Dass sich die Aktienmärkte trotz des Krieges im Moment so stabil halten, dürfte auch daran liegen, dass sich nach der geldpolitisch längst eingeläuteten Wende die Kassen der Fiskalpolitik gerade wieder weit öffnen, um sicherheitspolitisch und außenpolitisch mit höheren Verteidigungsausgaben zu reagieren", beurteilt Jochen Stanzl, Chefmarktanalyst von CMC Markets (LON:CMCX), die Entwicklung.

"Der Februar war ein zweigeteilter Monat", fassen Henry Allen und Jim Reid von der Deutschen Bank (DE:DBKGn) das Geschehen zusammen angesichts von Kursverlusten von 7 Prozent in DAX und EURO STOXX 50, 3,8 Prozent im S&P 500 und gut 4 Prozent im Nasdaq Composite. War die erste Hälfte geprägt von der zunehmenden Ansicht, dass die US-Notenbank Fed eine aggressivere Straffung der Geldpolitik einleiten würde, so dominierten in der zweiten Hälfte ein erheblicher Rückgang der Risikobereitschaft, ausgelöst erst die Warnungen vor und schließlich die Realität der russischen Invasion in der Ukraine. Aktien schnitten deshalb im Februar in der Performance am schwächsten ab.

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Keine Handelsprobleme und sehr hohe Umsätzen

"Der Handel hat zu jeder Zeit funktioniert - das ist ein gutes Zeichen auch für ETFs", berichtet Frank Mohr von der Société Générale (PA:SOGN). Die Umsätze seien seit Beginn der Invasion extrem hoch. "Es gibt aber keinerlei Panik, wenngleich die Verkäufe überwiegen."

Auch Torben Bendt von Lang & Schwarz berichtet von sehr hohen Umsätzen und großer Nervosität. "Die Stimmung ist gedrückt, wir sehen viele Verkäufe."

Gehebelte Short-Produkte zur Absicherung

Mohr berichtet von überwiegenden Verkäufen von Aktieni-ETFs nahezu aller Regionen. "Abflüsse sehen wir vor allem bei europäischen und globalen Index-Trackern", berichtet er. So führen der iShares Core FTSE 100 (3:ISF), der UBS (SIX:UBSG) ETF (LU) MSCI EMU |(4:EMUEUA) und der iShares Core MSCI World (3:IWDA) die Verkaufslisten an. Hier spielt nach Angaben von Mohr wohl die Nähe Europas zum Krisengebiet eine wichtige Rolle, denn US-Tracker seien hingegen weniger im Fokus.

Bendt bestätigte den anhaltenden Trend zu gehebelten Short-Produkten. "Sie werden zur Absicherung gekauft." Besonders hohe Umsätze verzeichnet Bendt in einem zweifach gehebelten DAX-Short-Tracker, dem Xtrackers ShortDAX x2 Daily Swap (< LU0411075020>).

ETFs mit russischen Aktien auch auf der Kaufseite

Regional werde Russland stark gehandelt. "Wir haben hier mehr Käufe als Verkäufe, auch heute", berichtet Bendt mit Blick in die Orderbücher. Erneute dominiere hier der iShares MSCI Russia ADR/GDR (3:CSRU), gefolgt von Käufen beim Lyxor MSCI Russia (4:LRUG).

In den Orderbüchern von Mohr sind ebenfalls Russland-ETFs gefragt, und das schon zu Beginn der Invasion. Das Volumen deute allerdings auf private Anleger*innen statt auf institutionelle Akteure. "Mit dem Kurseinbruch der zu Grunde enthaltenen Werte weiten sich nun die Spreads; die Produkte sind aber nach wie vor handelbar.

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Sektoren: Technologie vorn auf den Verkaufslisten

Technologie-Werte (NYSE:XLK) fliegen weiter überwiegend aus den Depots. Bei Mohr ist auch der Energie-Sektor in den Orderbüchern auf der Verkaufsseite, obwohl es für beide Seiten Argumente gäbe. Allerdings liefen Öl-Tracker allmählich heiß. Ausgeglichen hingegen sei der Handel mit Bank-ETFs. Stärker gefragt als üblich seien Unternehmen aus der Raumfahrt- und Verteidungsbranche.

Bendt registriert Käufe im Energiesektor mit Lyxor MSCI New Energy ESG Filtered (4:LYM9) und iShares S&P Global Clean Energy (3:INRG)

Reger Handel mit Öl-Trackern

Der anhaltende Anstieg der Ölpreise auf das Niveau von 2014 gibt weiter viele Handelsimpulse. Bendts Kund*innen kaufen vor allem den zweifach gehebelten WisdomTree WTI Crude Oil 2x Daily Leveraged (4:4RT6).

Kryptos: steigende Preise

In der Vorwoche waren Kryptowährungen auch auf der Verliererseite, nun steigen die Kurse. Der Bitcoin steht wieder über 43.000 US-Dollar. Er profitiere davon, dass er dezentral ist, urteilt Stanzl. Darin stecke aber auch ein Reputationsrisiko für die noch junge Branche: "Niemand will, dass die Kryptowährungen den Ruf bekommen, in einem angespannten und für die Welt bedrohlichen Szenario wie dem jetzigen als Schlupfloch gegen Sanktionen genutzt zu werden." Bendt macht allerdings - wie in den vergangenen zwei Wochen auch - einen deutlich ruhigeren Handel als gewöhnlich bei Kryptowährungen aus.

Anleihen: Ausgeglichener Handel bei Staats- wie Unternehmenstiteln

Hatte in den vergangenen Tagen eine regelrechte Flucht in Anleihen eingesetzt, seien Käufe und Verkäufe nun ausgeglichen, wie Mohr berichet. Europäische hochverzinsliche Unternehmensanleihen würden mit dem iShares EUR High Yield Corporate Bond (3:IHYG) gekauft. Die Kund*innen der Société Générale engagierten sich aber auch variabel verzinste Anleihen, etwa mit dem Amundi Floating Rate Euro Corporate ESG (6:AFRN).

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von: Antje Erhard 1. März 2022, © Deutsche Börse (DE:DB1Gn) AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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