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Börse Frankfurt-News: Dem Schrecken zum Trotz (Marktstimmung)

Veröffentlicht am 18.11.2015, 16:34
© Reuters.  Börse Frankfurt-News: Dem Schrecken zum Trotz (Marktstimmung)
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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 18. November. Die Stimmung der privaten Anleger steht auf Rekordhoch und auch die Institutionellen haben zum Teil nachgelegt. Die Verursacher der Kursgewinne kommen allerdings woanders her, das Gesamtbild bleibt gemischt.

Dass sich die Aktienmärkte von den schrecklichen Terroranschlägen in Paris nicht nachhaltig unter Druck haben setzen lassen, hatten bereits zahlreiche Volkswirte und Analysten zu Wochenbeginn festgestellt. Dass der DAX danach sogar nochmals mehr als 2 Prozent zulegen konnte und damit zwischenzeitlich sogar fast an der 11.000er Marke kratzte, mag den einen oder anderen Marktbeobachter sogar verblüfft haben. Ganz so eindeutig haben die mittelfristig orientierten Marktteilnehmer unseres Panels den jüngsten Kursverlauf allerdings wohl nicht eingeschätzt. Denn seit unserer vergangenen Erhebung hat sich nämlich sowohl die Zahl der Optimisten als auch der Pessimisten fast gleichermaßen wieder erhöht. Am Ende konnte sich jedoch der Börse Frankfurt Sentiment-Index der institutionellen Investoren wie bereits in der Vorwoche um einen Punkt auf einen Wert von nunmehr +34 Punkte befestigen.

Während die Schlagzeilen in den Medien gerade während der vergangenen Tage von den Anschlägen in Paris und deren Folgen beherrscht wurden, hat sich dennoch nur ein kleinerer Teil unseres Panels von diesen Meldungen derart beeinflussen lassen, dass es zu Positionsabsicherungen gekommen ist. Eine andere Gruppe, die sogar ein bisschen größer ausgefallen ist, hat indes mit hoher Wahrscheinlichkeit die Schwächephase des DAX in der Vorwoche - bis dahin war das Börsenbarometer bis auf fast 10.600 Punkte zurückgefallen - zum Neueinstieg bzw. zu Zukäufen genutzt. Gerade die Optimisten mögen sich dabei von den jüngst ausgesprochen taubenhaften Äußerungen des Chefvolkswirts der Europäischen Zentralbank, Peter Praet, bestätigt gefühlt haben - die Erwartungen auf eine Senkung des bereits negativen Einlagensatzes haben sich damit mancherorts sogar verstärkt.

Rekordoptimismus bei Privatanlegern

Unterdessen hat sich der Optimismus bei den Privatanlegern überraschenderweise noch deutlich weiter erhöht und dazu geführt, dass der Börse Frankfurt Sentiment-Index mit einem Wert von +54 Punkten nicht nur um noch einmal 6 Punkte zulegen konnte. Vielmehr handelt es sich um den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen vor knapp drei Jahren. Aber selbst bei den institutionellen Anlegern, deren Sentiment-Erhebungen bis zum August 2002 zurückreichen, konnten wir noch nie einen so hohen Wert feststellen. Außerdem gehen die jüngsten Käufe fast komplett auf ehemals neutral gestimmte Akteure zurück.

Damit ist die Optimismus-Schere zwischen privaten und institutionellen Anlegern noch weiter auseinandergegangen. Während letztere sich immer noch schwertun, das Stimmungshoch von vor sechs Wochen auch nur ansatzweise zu erreichen, beträgt der Vorsprung der Privatanleger nunmehr 20 Punkte.

Dennoch gehen wir nicht davon aus, dass sich der zuletzt wieder robuste DAX vornehmlich heimischen Investoren verdankt. Vielmehr bestätigt die jüngste Umfrage von BofA Merrill Lynch unter internationalen Fondsmanagern unsere seit längerem geäußerte Vermutung, dass sich die Erholung des Aktienmarktes seit Anfang Oktober dieses Jahres vor allen Dingen auf langfristige Nachfrage ausländischen Kapitals zurückführen lässt. Denn per Saldo erklärten 58 Prozent der globalen Fondsmanager (im Oktober waren es noch 54 Prozent), in Aktien des Euroraums übergewichtet zu sein. Und was deutsche Aktien angeht, hat sich die Stimmung ebenfalls verbessert. Dennoch sind hinsichtlich einer weiteren DAX-Entwicklung auf ein Niveau von deutlich über 11.000 Zählern Fragezeichen anzubringen. Zum einen handelt es sich bei dem hohen Optimismus der globalen Fondsmanager immerhin um den zweithöchsten Wert seit Beginn der Erhebung.

Dies kann als Indiz dafür gewertet werden, dass das Gros der internationalen Nachfrage nach deutschen Aktien bereits hinter uns liegt. Außerdem verfügen von den heimischen Investoren allenfalls noch die institutionellen Marktteilnehmer über genügend Nachfragereserven, um dem DAX, wie bereits in der Vorwoche geschehen, im Falle eines abermaligen Schwächeanfalls hilfreich zur Seite zu stehen - wahrscheinlich jedoch nicht vor 10.500 DAX-Zählern.

von Joachim Goldberg, Goldberg & Goldberg für boerse-frankfurt.de

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© 18. November 2015

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse (DE:DB1Gn) AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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