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Börse Frankfurt-News: "Europas Aktien bei Befriedung erste Wahl" (Ausblick)

Veröffentlicht am 14.03.2022, 10:12
© Reuters
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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Leise Hoffnungen auf Fortschritte in der Ukraine-Krise stützen die Kurse. Allerdings dürften die immer noch hohen Rohstoffpreise Wirtschaft und Verbrauchern noch lange zu schaffen machen, warnen Analysten. In jedem Fall wird für diese Woche die US-Zinswende erwartet.

14. März 2022. FRANKFURT (Börse Frankfurt). 1.000 DAX-Punkte in zwei Tagen - das ist derzeit nichts Ungewöhnliches. Die Schwankungen sind extrem hoch. Und dürften es erst einmal bleiben. "Grundsätzlich fahren die Aktienbörsen auf Sicht", bemerkt Robert Halver von der Baader Bank. Gemäß Live-Ticker schwankten sie zwischen Wohl und Wehe. "Um aus den Bärenmarkt-Rallys nachhaltige Aufwärtsbewegungen zu machen, müsste der schädliche Kreislauf aus Sanktionen und Gegensanktionen durchbrochen werden", meint Halver. "Da sind wir noch nicht."

Auch Thomas Bergman von "Der Aktionär" zeigt sich skeptisch: "Eigentlich nicht vorstellbar, dass der DAX die Gewinne halten kann", twittert er. "Russland feuert aus allen Rohren, und in China machen sie eine 17-Millionen-Menschen-Region dicht. Droht neuer Ungemach für die Lieferketten. Ich hoffe, ich irre!"

Ölpreis etwas gesunken

Am Montagmorgen steht der DAX bei 13.850 Zählern 1,7 Prozent im Plus. Vor genau einer Woche war der Index unter die Marke von 12.500 Punkten gefallen, hatte sich bis zum Freitagabend aber wieder auf 13.586 Punkte hochgearbeitet. Etwas Entlastung bringt der Ölpreis: Der ist auf 108 US-Dollar für das Barrel Brent zurückgegangen. Vergangene Woche waren es kurzzeitig 133 US-Dollar.

Robert Halver weist darauf hin, dass Europas Unternehmen aufgrund der geographischen Nähe, Rohstoffabhängigkeit und zyklischen Natur stärker vom Ukraine-Konflikt betroffen sind als Firmen aus Übersee. Gegenüber diesem auch anlegerpsychologischen Handicap verblasse die Tatsache, dass sie im Durchschnitt etwa zwei Drittel ihrer Umsätze auf anderen Kontinenten erzielten. "Immerhin, bei Befriedung des Konflikts dürften sie bei Anlegern dann erste Wahl sein."

Teures Öl, höhere Zinsen: Gift für die Märkte

Liegt der schlimmste Abverkauf hinter uns? Immerhin hätten die Außenminister der Ukraine und Russlands den Willen zu weiteren Gesprächen signalisiert, bemerkt Chris-Oliver Schickentanz von der Commerzbank (DE:CBKG). "Schnäppchenjäger sollten jedoch nicht aus den Augen verlieren, dass die Aktienmärkte bereits vor dem Ukraine-Konflikt mit einem deutlichen Anstieg der Energiekosten konfrontiert waren." Außerdem nehme die Zinswende insbesondere in den USA gerade wieder an Fahrt auf.

Zum Kasse machen eher zu spät

Investiert bleiben oder Kasse machen? Das fragen sich nach Einschätzung von Jens Herdack von der Weberbank derzeit viele. "Die schlechtesten Börsentage kündigen sich, wie die besten, in Regel allerdings nicht an." Hat man als Anleger*in die schlechtesten Tage durchlebt, dann bringe das nachträgliche Kasse Schaffen häufig nicht mehr die gewünschte Wirkung. "Es kann im Extremfall zu einem Auslassen von sehr guten Tagen führen, was die Wertentwicklung langfristig weiter schmälert", bemerkt Herdack. Deshalb sei es sinnvoller, andere Wege der Risikoreduzierung zu wählen. Die Bank rät etwa zu Investitionen in den amerikanischen Aktienmarkt, da die Auswirkungen der Ukraine-Sanktionen stärker auf Europa wirkten. "Auch der US-Dollar sollte sich weiter stark zeigen."

In der neuen Woche richten sich die Blicke - neben dem Ukraine-Krieg - vor allem auf die US-Notenbank. Es wird fest davon ausgegangen, dass die Fed die erste Leitzinserhöhung auf den Weg bringen wird.

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftsdaten

Dienstag, 15. März

11.00 Uhr. Deutschland: ZEW-Konjunkturerwartungen März. Der ZEW-Indikator dürfte laut Commerzbank als erster der traditionellen Konjunkturindikatoren eine Reaktion auf den Ukraine-Krieg zeigen. Denn aus Sicht der vom ZEW befragten Analysten dürften sich die wirtschaftlichen Aussichten hierdurch spürbar verschlechtert haben.

Mittwoch, 16. März

13.30 Uhr. USA: Einzelhandelsumsätze Februar. Die Helaba erwartet höhere US-Einzelhandelsumsätze, dies sei aber überwiegend auf die gestiegenen Tankstellenumsätze zurückzuführen.

19.00 Uhr. USA: Zinsentscheid der US-Notenbank. Am Markt wird fest von einer ersten Zinserhöhung ausgegangen. Wie die DekaBank erläutert, sind allerdings wegen des Ukraine-Krieges Spekulationen über einen großen Zinsschritt mit 50 Basispunkten vom Tisch.

Donnerstag, 17. März

13.00 Uhr. Großbritannien: Zinsentscheid Bank of England. Die Bank of England wird laut DekaBank eine Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte vornehmen, die zweite in Folge. Der Preisdruck finde in der Breite statt und die Lohndynamik sei hoch.

14.15 Uhr. USA: Industrieproduktion Februar. Die Konsensschätzungen liegen bei 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat.

von: Anna-Maria Borse

14. März 2022, © Deutsche Börse (DE:DB1Gn) AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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