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Börse Frankfurt-News: Herbstliche Melancholie (Wochenausblick)

Veröffentlicht am 06.10.2014, 10:37
Aktualisiert 06.10.2014, 12:39
Börse Frankfurt-News: Herbstliche Melancholie (Wochenausblick)

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 6. Oktober 2014. Mit dem Beginn der Berichtssaison könnten Unternehmen wieder stärker in den Anlegerfokus rücken. Technisch bleibt der DAX nach Ansicht vieler Chartanalysten angeschlagen.

Von einem gelungenen Start ins vierte Quartal kann keine Rede sein. Nach mittelprächtigen Konjunkturmeldungen aus den USA, China und dem Euroraum ging es an den internationalen Börsen abwärts. Der DAX büßte in der vergangenen Handelswoche knapp 3 Prozent ein und befindet sich damit seit Jahresbeginn unterm Strich im Minus. Immerhin kommen die US-Aktienindizes im gleichen Zeitraum noch auf ein Plus zwischen 2 bis 5 Prozent.

Dabei sind die Wirtschaftsampeln nach Beobachtung von Claudia Windt nicht überall auf Rot gesprungen. Eine globale Rezession ist der Helaba-Analystin zufolge deshalb unwahrscheinlich. "Dennoch ist das Konjunkturglas nicht mehr halb voll sondern nur noch halb leer." Sorgenkind sei nach wie vor der Euroraum, wo mit Deutschland nun auch das Zugpferd schwächele. Ob die EZB-Maßnahmen Früchte tragen werden, könne vermutlich erst nach Vorliegen der Ergebnisse des Bankenstresstests, weiterer begebener EZB-Tender und Anlaufen des Wertpapieraufkaufprogramms beurteilt werden.

"Zumindest eine Fliege, die Notenbankpräsident Draghi mit seiner Geldpolitik schlagen will, die Abwehr der Deflation, ist mit Veröffentlichung der jüngsten Inflationszahlen im Euroraum in weite Ferne gerückt", meint Klaus Stopp von der Baader Bank. Im September sei die Teuerungsrate im Euroraum auf 0,3 Prozent gefallen.

Luft nach oben wird dünner

Den technischen Weg zurück in die DAX-Regionen von 9.800 Punkten oder gar 10.050 Zähler beschreibt Robert Halver von der Baader Bank als steinig. "Charttechnisch liegt der DAX mittlerweile deutlich unter der 200 Tage-Linie." Ein erster Widerstand warte bei 9.600 Punkten, darüber stünden zwischen 9.700 und 9.750 Punkten die nächste Barrieren. "Aufgrund der charttechnisch angeschlagenen Lage ist eine Überwindung der darüber liegenden Widerstandszone zurzeit wenig wahrscheinlich."

"Sollte im Falle einer anhaltenden Korrektur die Unterstützung im Bereich um 9.400 Punkte nach unten durchbrochen werden, rechnet Halver mit weiteren Kursverlusten bis zur darunter liegenden Auffanglinie bei rund 9.200 Punkten. "Die starke Unterstützungszone zwischen 9.000 und 8.900 Punkten gibt allerdings Halt."

In der Ruhe liegt die Kraft

Franz-Georg Wenner von chartalalysen.de sieht die jüngsten DAX-Verluste gelassen. "Wirft man auf einem Monats- oder Wochenchart den Blick in den Rückspiegel, ist unter dem Strich eigentlich nichts passiert." Das deutsche Aktienbarometer bewege sich technisch innerhalb der klar definierten Grenzen zwischen 8.900 Punkten auf der Unterseite und rund 10.000 Richtung am oberen Band. Darum gelte es die Ruhe zu bewahren, auch wenn der DAX bereits seit Oktober 2013 in dieser Range dümpele. "Jede Bewegung innerhalb der Grenzen ist eigentlich zu vernachlässigen."

Zeit für die Analyse

In der vergangenen Woche sind mit dem Online-Modehändler Zalando und der Internet-Holding Rocket Internet gleich zwei Unternehmen aus dem Bereich der Netzwelt an die Börse gegangen. Entgegen einiger Unkenrufe sieht Halver keine Gemeinsamkeiten mit dem Neuen Markt. Die Anzahl der Börsengänge könne mit den damals mehrfachen Debüts pro Woche nicht mithalten. "Daneben kommen aktuell fast ausschließlich institutionelle Großanleger bei den IPOs zum Zuge, denen man ein gehöriges Maß an Finanzfachkenntnissen und rationaler Herangehensweise an Börsengängen unterstellen darf." Privatanleger könnten deshalb ohne emotionalen Druck nach der Emission in Ruhe die ersten Börsentage des Unternehmens abwarten, um eine Entscheidung für oder gegen die Aktie zu treffen.

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftsdaten

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftsdaten

In dieser Woche eröffnet der Aluminiumproduzent Alcoa am Mittwoch traditionell die US-Berichtssaison für das dritte Quartal. In Deutschland geben am Mittwoch der Spezialverpackungshersteller Gerresheimer und die Südzucker-Tochter CropEnergies einen Vorgeschmack auf die hiesigen Unternehmensergebnisse.

Dienstag, 7. Oktober

8.00 Uhr. Deutschland: Industrieproduktion August. Die satten Zuwächse vom Juli werden sich nach Einschätzung der DekaBank im August nicht wiederholen. Der Juli habe vom späten Schulferienbeginn in vielen Bundesländern profitiert. Dem gegenüber führten im August überdurchschnittlich viele Ferientage zu einer merklichen Drosselung bei den der Produktion von minus 1,5 im Vergleich zum Vormonat. Damit liegen die Prognosen gleichauf mit dem Konsens.

Mittwoch, 8. Oktober

20.00 Uhr. USA: FOMC Sitzungsprotokolle. Die Protokolle zum letzten Zinsentscheid der US-amerikanischen Notenbank könnten darüber Aufschluss geben, wie die weitere Kommunikationsstrategie der Federal Reserve im Vorfeld der ersten Leitzinserhöhung aussehen wird. Bislang bleibt die Federal Reserve laut Helaba noch relativ vage, wann ein erster Schritt erfolgt. Vor dem Hintergrund eines robusten US-Wachstums scheinen die Würfel für einen solchen Kurswechsel grundsätzlich aber gefallen.

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von Iris Merker, Deutsche Börse AG

© 6. Oktober 2014

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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