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Börse Frankfurt-News: Nicht einmal eine Mini-Kapitulation (Marktstimmung)

Veröffentlicht am 25.02.2015, 16:01
© Reuters.  Börse Frankfurt-News: Nicht einmal eine Mini-Kapitulation (Marktstimmung)
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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 25. Februar 2015. Nur sehr zögerlich reagieren Anleger auf die weiter steigenden Preise. Das ist ein schlechtes Zeichen für den Markt.

Eine Tendenz hat sich auch bei der heutigen Stimmungserhebung fortgesetzt: Deutsche Aktien scheinen derzeit im Ausland wesentlich beliebter als bei inländischen Investoren zu sein. Dies zeigen nicht nur Umfragen unter internationalen Fondsmanagern. Auch prominente Großinvestoren wie George Soros, Robert Shiller und jüngst selbst US-Starinvestor Warren Buffett interessieren sich für europäische, insbesondere für deutsche Aktien und Unternehmen.

Während also ausgesprochen viele ausländische Akteure davon ausgehen, dass sich die Eurozone in den kommenden Monaten positiv entwickeln wird, sind zumindest die von uns wöchentlich befragten heimischen Investoren immer noch vergleichsweise zurückhaltend.

Zwar hat sich deren Optimismus gegenüber der Vorwoche wieder verbessert und dem Börse Frankfurt Sentiment-Index mit einem Stand von +12 nach +1 Punkt in der Vorwoche ein neues Jahreshoch beschert, doch ist dieser Wert immer noch vergleichsweise niedrig und zeigt nicht die geringsten Anzeichen von Euphorie. An den jüngsten Käufen waren gerade einmal netto 6 Prozent aller Befragten beteiligt, so dass man bestenfalls von einer Mini-Kapitulation einiger Skeptiker sprechen kann.

Wahrscheinlich hat die jüngste positive Entwicklung in der Griechenland-Krise für diesen Meinungsumschwung bei den hiesigen Skeptikern gesorgt. Auch wenn man vielfach nichts anderes als eine Last-Minute-Entscheidung über die Finanzhilfen für Griechenland erwartet hatte, ist ein wichtiger Grund für eine mögliche Zurückhaltung am Aktienmarkt weggefallen.

Auch die gestrige Anhörung der US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen vor dem Bankenausschuss des US-Senats förderte wenig Bedrohliches für die Aktienmärkte zutage. Somit scheint der Hauptgrund für die Zurückhaltung der institutionellen Akteure in erster Linie in der Beschaffenheit des derzeitigen DAX-Aufwärtstrends zu liegen, der seit Jahresanfang keine großen Rücksetzer für halbwegs attraktive Kaufgelegenheiten geliefert hat. Wer - gemessen am Börse Frankfurt Sentiment-Index - zu Jahresanfang beim DAX eingestiegen ist, kann sich alleine in dieser Punktbetrachtung über einen Gewinn von fast 18 Prozent freuen, ohne bei dieser starken Aufwärtsbewegung große Kurseinbrüche hingenommen haben zu müssen.Auch Privatanleger verweigern Dax die Gefolgschaft

Auch bei den Privatanlegern hat sich die Stimmung leicht verbessert, doch der Börse Frankfurt Sentiment-Index liegt mit einem Wert von +2 nach -4 Punkten in der Vorwoche nur nominal in positivem Terrain; er sieht im Halbjahresvergleich sogar negativ aus, der Durchschnitt liegt bei +16 Punkten. . Mit anderen Worten: Gegenüber der Vorwoche haben gerade einmal 3 Prozent der Befragten ihre bislang negative Haltung um 180 Grad ins Positive gedreht.

Jüngste Erhebung zeigt, dass die deutschen Investoren gemessen am hohen Stand des DAX noch größeren Kaufbedarf haben dürften. Allerdings macht ihnen der DAX durch die unbeirrte Fortsetzung seines Aufwärtstrends mit immer neuen historischen Hochs dabei psychologisch einen Strich durch die Rechnung. Die Furcht, die Spitze der Bewegung zu erwischen, ist so weit verbreitet, dass viele Investoren dem Treiben derzeit tatenlos zusehen müssen. Einzig eine ausgesprochen kräftige Abwärtskorrektur des DAX könnte dieses Dilemma auflösen, weswegen jener selbst im Falle einer größeren Abwärtsbewegung durch Möchtegern-Käufer ordentlich unterstützt sein dürfte. Die größte Gefahr lauert indes immer noch an der Oberseite, wenn die bislang zurückhaltenden Marktteilnehmer die Notbremse ziehen müssen und somit für einen weiteren veritablen Aufwärtsimpuls in Form einer sogenannten Short-squeeze sorgen würden.

von Joachim Goldberg, Goldberg & Goldberg für boerse-frankfurt.de

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© 25. Februar 2015

[1] Der Börse Frankfurt Sentiment-Index bewegt sich zwischen -100 (totaler Pessimismus) und +100 (totaler Optimismus), der Übergang von positiven in negative Werte markiert die neutrale Linie. Die Werte des früheren Cognitrend Bull/Bear-Index sind auf die neue Skalierung umgerechnet worden.

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse (XETRA:DB1Gn) AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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