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Börse Frankfurt-News: Zinsängste und Konjunktursorgen belasten Aktienmärkte (ETFs)

Veröffentlicht am 12.04.2022, 17:36
Aktualisiert 12.04.2022, 17:45
© Reuters.

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Trotz der Risiken bleiben viele Investor*innen im Markt. Sie diversifizieren allerdings breiter. Vor allem globale und US-Aktien-Tracker sind gefragt. Abgaben beuteln europäische Aktien.

12. April 2022. Frankfurt (Börse Frankfurt). Die Sorge vor stark steigenden Zinsen in den USA, den Folgen des Lockdowns in China und des Krieges in der Ukraine belasten die Aktienmärkte. Der DAX fällt zeitweise unter die 14.000er Marke. Die US-Notenbank FED hatte in der vergangenen Woche kräftige Zinserhöhungen signalisiert. Damit will sie die Inflation bekämpfen. Am heutigen Nachmittag wird aus den USA nach Konsensschätzungen von Volkswirten eine Rekordinflation von 8,3 Prozent für März gemeldet werden müssen.

"Die Zeichen für den Aktienmarkt sind sehr verhalten - der Zinsanstieg ist ein ganz wichtiges Thema, zudem drücken Konjunktursorgen auf die Stimmung", sagt Frank Mohr von der Société Générale (PA:SOGN). Hinzu komme die Berichtssaison: "Der eine oder andere vorsichtige Ausblick angesichts der Unsicherheiten kann sich in jeder Branche, in jeder Industrie, zeigen." Es sei ganz schwer abschätzbar, wie sich die Unternehmen zu ihren Gewinnperspektiven äußern werden. "Unsicherheit prägt den Markt", fasst der Experte zusammen.

Steigende Renditen am Anleihemarkt entkräften Aktien-Argumente

Hubert Heuclin von der BNP Paribas (DE:BNPP) verweist auf steigende Renditen der Anleihen: Die inflationsbereinigte US-Benchmark-Rendite sei innerhalb eines Monats um mehr als 70 Basispunkte gestiegen und liege nun nur noch gut 20 Basispunkte vom positiven Bereich entfernt. "Steigende Realrenditen schmälern das positive Umfeld für Risikoanlagen", kommentiert Heuclin. Der Renditeanstieg, von der FED getrieben, sei einer der Hauptgründe dafür, dass der Aktienmarkt diese Woche ins Wanken geraten ist. "Eine Rückkehr über die Nulllinie würde das Argument entkräften, dass es keine Alternative zu Aktien gibt, und würde zumindest die Erwartung weiterer Volatilität bei Risikoanlagen verstärken."

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ZEW-Index fällt weiter - EZB unter Druck

Indessen ist die Stimmung eingebrochen. Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen fällt im April von -39,3 auf -41. Die Lage verschlechtert sich zugleich von -21,4 auf -30,8. "Die Zahlen fallen zwar etwas besser aus als erwartet, dennoch liefern sie eine negative Indikation für das kommende ifo-Geschäftsklima", kommentiert Ulrich Wortberg von der Helaba. Die Arbeit der EZB werde mit den eingetrübten Konjunkturperspektiven nicht einfacher, denn sie stehe wegen der sehr hohen Inflation unter Druck, von ihrer expansiven Geldpolitik abzurücken.

Globale Aktienindizes - breite Diversifikation

Im ETF-Handel dominiert mit Abstand die Nachfrage nach weltweit investierten Aktien-Trackern. Mohr verzeichnet in den Top 10 neun Aktien-ETF, darunter der Shares Core MSCI World UCITS (3:IWDA), der Lyxor MSCI World UCITS (3:WLDD) sowie der in Euro abgesicherte Lyxor MSCI World UCITS ETF - Monthly Hedged to EUR ().

Der US-Aktienmarkt wird von Mohrs Kund*innen vor allem über den Amundi Index S&P 500 UCITS (6:S500) und den Shares Core S&P 500 UCITS (3:CSPX) in die Depots geholt. "Hier dominieren überall Käufe", kommentiert Mohr. Die unsichere Marktlage spiegele sich derzeit wenig wieder. "Anleger bleiben im Markt, investieren allerdings gestreuter."

Maurice Touma von Lang & Schwarz sieht ebenfalls eine anhaltende Dominanz der Aktien-Tracker, die global oder auf den S&P 500 ausgerichtet sind. Parell würden taktisch agierende Kund*innen auf Rücksetzer der NASDAQ spekulieren und in den WISDOMTREE NASDAQ 100 3X DAILY SHORT ETC (6:QQQS) investieren.

Auch Heuclin registriert die größten Zuflüsse in globale Aktien-Indizes. Die Liste der meistgehandelten Titel führen der UBS (SIX:UBSG) ETF MSCI ACWI () sowie der UBS ETF MSCI ACWI () an. Auch in Unternehmen vielerer anderer Regionen gibt es bei der BNP Paribas Zuflüsse. Verkauft würden jedoch Tracker europäischer Aktien und der Eurozone, etwa der iShares Core EURO STOXX 50 UCITS (3:EUE).

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Sektoren: Technologie, Energie, Gesundheit und Nachhaltigkeit

Mit 25 Prozent des Gesamtvolumens dominiert bei der Société Générale der Technologiesektor. Darunter werde mit dem iShares Digital Security UCITS (4:L0CK) vor allem ein Themen ETF Digital Security gekauft. Zuflüsse verzeichnet Mohr auch in Aktien aus Energie- und Gesundheitssektor.

Ungebrochen hoch sei die Nachfrage nach nachhaltigen Anlagemöglichkeiten. Diese Nachfrage umfasse breit gestreute Investments wie den iShares Global Clean Energy UCITS (3:INRG) oder das Invesco-Pendant Invesco Global Clean Energy UCITS (3:GCLE), aber auch Themen wie Wasserstoff mit dem VanEck Hydrogen Economy UCITS (6:HDRO) oder Ernährung, zu dem der Rize Sustainable Future of Food (4:RIZF) gekauft wird. Bei Lang & Schwarz dominiert unter den nachhaltigen ETFs ebenfalls der iShares Global Clean Energy UCITS (3:INRG).

Rohstoff-Tracker: Hohe Nachfrage bei Erdgas-ETCs

Große Bewegungen verzeichnet Touma in Rohstoffverbreifungen. Vor allem werde der WisdomTree Natural Gas 3x Daily Leveraged (6:3NGL) verkauft. "Hier nutzen die Anleger die Höchststände seit 2008 aktuell zum Ausstieg." Es gäbe zugleich aber viele Neueinsteiger*innen. Im Zuge der Entwicklungen des Erdgaspreises gäbe es bei Lang & Schwarz auch mehr Bewegungen bei Öl-ETFs, in beide Richtungen. So stellt Touma mehr Orders beim WisdomTree WTI Crude Oil 2x Daily Leveraged (4:4RT6) fest. Die Suche nach Alternativen zu Gold schlage sich nach hoher Nachfrage nach Palladium nieder, etwa nach dem WisdomTree Physical Palladium (4:VZLB).

Fixed Income: Kurzlaufende US-Staatspapiere und Inflationsschutz gesucht

Die Rentenmärkte erlebten zuletzt einen Ausverkauf. Martin Hartmann von der Commerzbank (DE:CBKG) führt diese Entwicklung auf die Inflationsängste zurück. Die Renditen von Staatsanleihen aller Laufzeiten stiegen.

Heuclin stellt Nachfrage nach US-Unternehmensanleihen mit Käufen des iShares USD Corp Bond UCITS (3:LQDE) und des iShares USD High Yield Corp Bond (3:IHYU) fest. Verkauft werden hingegen Zinstitel der Eurozone, was sich im iShares Core EUR Corp Bond (3:IEAC) zeige. Unter den Staatspapieren dominieren Titel der Emerging Markets wie Kurzläufer der USA. So listet Heuclin Zuflüsse beim iShares J.P. Morgan USD EM Bond (3:JPEA) und beim iShares USD Treasury Bond 1-3yr (3:IBTE).

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Mohr zeichnet ein ähnliches Bild. US-Treasuries mit Laufzeit ein bis drei Jahre (3:IBTS) stehen auf der Kaufseite, europäische Staatstitel (4:KX1G) auf der Verkaufsseite. Das Inflationsthema sei auch und gerade bei Anleihen-ETFs präsent. So stellt Mohr fest, dass seine Kund*innen vor allem in den Lyxor EUR 2-10Y Inflation Expectations (6:INFL) investieren. Eine gewisse Risikobereitschaft zeige sich bei Käufen hochrentierlicher Titel, darunter ist der SPDR Barclays (LON:BARC) Euro High Yield Bond (4:SYBJ).

von: Antje Erhard 12. April 2022, © Deutsche Börse (DE:DB1Gn) AG

Über die Autorin

Antje Erhard ist Journalistin und Moderatorin mit den Schwerpunkten Börse, Wirtschaft und Finanzen.

Feedback und Fragen an redaktion@deutsche-boerse.com.

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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