Von Dhirendra Tripathi
Investing.com - Der Ölriese BP ( NYSE:BP) will sich aufgrund des Verhaltens Russlands in der Ukraine-Krise von seiner Beteiligung an Rosneft (LON:ROSNq), die auf rund 20 % geschätzt wird, trennen. Dieser Entschluss dürfte in den Büchern des Ölriesen eine hohe nicht zahlungswirksame Belastung hinterlassen. Die Anleger quittierten diesen Umstand mit einem Kursabschlag in Höhe von knapp 9 %.
Der britische Energieriese hält diese Beteiligung seit 2013. BP erklärte, es werde sich auch aus seinen anderen Geschäften mit Rosneft in Russland zurückziehen.
Anlass für diesen Schritt ist der russische Angriff auf die Ukraine in der vergangenen Woche, der mehrere europäische und amerikanische Unternehmen zur Überprüfung ihrer Beziehungen in dem kommunistischen Land veranlasst hat. Das norwegische Unternehmen Equinor (OL:EQNR) hat eine ähnliche Entscheidung getroffen.
Wie BP außerdem mitteilte, scheidet sein Chief Executive Officer Bernard Looney mit sofortiger Wirkung aus dem Verwaltungsrat von Rosneft aus.
Ende 2021 war die Rosneft-Beteiligung von BP rund 14 Milliarden Dollar wert. Die Änderungen in den Büchern könnten BP weitere 11 Milliarden Dollar kosten. Laut BP werden sich die Auswirkungen dieses Schrittes, einschließlich der Streichung der Rosneft-Dividende aus den Büchern, in den Ergebnissen des laufenden Quartals niederschlagen.
Da weder ein europäischer noch ein amerikanischer Käufer für die BP-Beteiligung in Frage kommt, handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um einen Notverkauf.
Auch andere große Ölkonzerne wie Shell (NYSE:SHEL) und Exxon (NYSE:XOM) halten große Anteile an Öl- und Gasprojekten auf Sachalin im Fernen Osten Russlands. Über das Schicksal ihrer Beteiligungen haben sie sich bisher nicht geäußert.
Ungeachtet dieser Entwicklung bekräftigte BP seine Prognose für Investitionen in Höhe von 21 bis 22 Milliarden Dollar im laufenden Jahr. Das Unternehmen hält auch an seinen Verpflichtungen in Bezug auf Dividenden und Rückkäufe fest.