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"Bundesbank hört zu" - Gewerkschaften fordern andere Inflationsmessung

Veröffentlicht am 13.11.2020, 17:10
© Reuters.

Frankfurt, 13. Nov (Reuters) - Gewerkschaften und andere Vertreter der Zivilgesellschaft haben von der Europäischen Zentralbank (EZB) eine Änderung der Inflationsmessung gefordert. Auf einem Forum der Bundesbank am Freitag mit dem Titel "Ihre Bundesbank hört zu" sprachen sich mehrere Teilnehmer dafür aus, künftig Mietkosten stärker bei der Berechnung der Teuerungsrate in der Euro-Zone zu berücksichtigen oder die Kosten für selbst genutztes Wohneigentum einzubeziehen. Die Online-Veranstaltung war der Teil des laufenden großen Strategiechecks der Europäischen Zentralbank (EZB). Sie hatte letztmalig 2003 ihre Vorgehensweise auf den Prüfstand gestellt.

"Mein Eindruck ist, dass die steigenden Mietkosten nicht ausreichend widergespiegelt sind in der Darstellung der Preissteigerung derzeit", sagte Verdi-Chef Frank Werneke. Insbesondere in Ballungsräumen müssten inzwischen immer höhere Anteile des Einkommens für Mieten aufgebracht werden. "Auch wir sehen es als durchaus problematisch, dass die Mietpreise in den letzten Jahren stark gestiegen sind - und möglicherweise nicht adäquat abgebildet sind", merkte Beate Scheidt von der Gewerkschaft IG Metall an.

Andere Teilnehmer sprachen sich dafür aus, Kosten für das selbst genutzte Wohneigentum künftig in die Berechnung der Inflation aufzunehmen. So hielt es Steuerzahlerbund-Präsident Reiner Holznagel für richtig, dieses künftig bei der Messung zu berücksichtigen. "Die Immobilienpreise sind in den letzten Jahren extrem angestiegen auch durch die Niedrigzinspolitik der EZB", sagte er. Aus Sicht von Kai Warnecke, Präsident des Verbands Haus & Grund, ist es "absolut notwendig, dass das selbst genutzte Eigentum mit einbezogen wird, um ein klares Bild zu bekommen, welche Kosten hier bei den Verbraucher aufschlagen."

Derzeit werden bei der Ermittlung der monatlichen Inflationsrate im Euro-Raum die Kosten für selbst genutztes Wohneigentum nicht erfasst. Bislang werden dort lediglich Mieten mit einem Gewicht von 6,5 Prozent einbezogen. Bei vielen Haushalten machen jedoch die Kosten für das Wohnen mehr als ein Drittel des verfügbaren Monatseinkommens aus.

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