Von Gina Lee
Investing.com - Die Aktien der hochverschuldeten China Evergrande Group (HK:3333) in Hongkong wurden am Montag erstmals seit Beginn der jüngsten Liquiditätskrise vom Handel ausgesetzt. Letzte Woche hatte der Immobilienkonzern, der Schulden in Höhe von 2 % des chinesischen Bruttoinlandsprodukt angehäuft hat, zum zweiten Mal eine wichtige Zinszahlung für seine Bonds verpasst.
Auch die Papiere der Evergrande Property Services Group (HK:6666), einer Tochtergesellschaft der China Evergrande, wurden nicht gehandelt. Einen Grund für den Handelsstopp nannte die Hongkonger Börse nicht.
Lokalen Berichten zufolge will der in Hongkong ansässige Immobilienkonzern Hopson Development Holdings Limited (HK:0754) 51 % der China Evergrande Property Sevices übernehmen.
Laut den Berichten beläuft sich der Kaufpreis auf 5,1 Milliarden Dollar (40 Milliarden Hongkong-Dollar), was der Grund für den Handelsstopp an der Hongkonger Börse sein könnte.
Die Aktien der China Evergrande sind im bisherigen Jahresverlauf um 80 % eingebrochen, während die Aktien seiner Hausverwaltung um 43 % gefallen sind. Das Unternehmen ringt um die Beschaffung von Mitteln für die Bezahlung seiner Kreditgeber und Lieferanten.
Obwohl die People's Bank of China nach ihrer Zusage, die Interessen der Hauskäufer zu schützen, einige anfängliche Bedenken zerstreute, löste die Handelsunterbrechung in Hongkong erneut Ängste am Markt aus. Der Offshore Yuan schwächte sich etwas ab und der Hang Seng Index gab bis 6:09 Uhr MEZ um 2,49% nach.
Nachdem der angeschlagene chinesische Immobilienriesen bereits zwei Offshore-Zahlungen im September nicht geleistet hatte, wächst die Sorge, ob das Unternehmen die Fristen für die Kuponzahlungen für Dollar-Anleihen in Höhe von 162,38 Millionen Dollar im Oktober 2021 einhalten kann.
China Evergrande teilte am 30. September mit, dass seine Vermögensverwaltungseinheit eine am selben Tag fällige Rückzahlung in Höhe von 10 % der Wealth-Management-Produkte geleistet hat. Das Unternehmen hat inländischen Gläubigern Vorrang vor Offshore-Anleihegläubigern eingeräumt.
Wie Reuters berichtete, spricht die chinesische Regierung sowohl direkt als auch indirekt mit staatlichen Unternehmen und staatlich unterstützten Immobilienentwicklern über den Kauf einiger der Vermögenswerte von China Evergrande.