💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Gratis entdecken

Chinesische HNA bläst Gategroup-Börsengang ab

Veröffentlicht am 26.03.2018, 17:43
© Reuters. A HNA Group logo is seen on the building of HNA Plaza in Beijing
DBKGn
-

Zürich (Reuters) - Der milliardenschwere Börsengang des Schweizer Bordverpflegungs-Unternehmens Gategroup ist geplatzt.

Der Besitzer, die hochverschuldete chinesische HNA, zog angesichts des schwierigen Marktumfeldes einen Tag vor dem geplanten Handelstart an der Schweizer SIX die Reißleine. Es gebe unter den gegebenen Marktbedingungen eine "Bewertungslücke", teilte Gategroup am Montag mit. "Die Preisvorstellungen von HNA waren überrissen", erklärt ein Händler. "Dazu kommt noch ein gewisser China-Malus." Mit dem Scheitern der Transaktion verzögern sich die Bemühungen des Konglomerats, den Schuldenberg abzutragen.

Eine mit der Transaktion vertraute Person erklärte, leicht unter der von HNA angepeilten Bewertung des Weltmarktführers von 2,1 Milliarden bis 2,6 Milliarden Franken hätten die Aktien wohl platziert werden können. Zum gegebenen Preis aber sei die Nachfrage insbesondere von vermögenden Privatkunden geringer gewesen als erhofft.

Dass Börsengänge so kurz vor der Ziellinie noch gestoppt werden, ist selten. In der Schweiz scheiterten seit der Finanzkrise in diesem Stadium lediglich die Immobiliengesellschaft Ledermann und die Medizintechnikfirma Symetis. Die Biotechfirma Molecular Partners schaffte es im zweiten Anlauf. Alle diese Firmen sind aber wesentlich kleiner als Gategroup. Im vergangenen Jahr erzielte der Rivale der Lufthansa-Tochter LSG Sky Chef bei einem Umsatz von 4,6 Milliarden Franken einen Gewinn von 85,2 Millionen Franken. HNA hatte Gategroup Ende 2016 für 1,4 Milliarden Franken übernommen.

© Reuters. A HNA Group logo is seen on the building of HNA Plaza in Beijing

Der bislang größte Schweizer Börsengang in diesem Jahr sollte HNA bis zu 1,3 Milliarden Franken in die Kasse spülen. HNA will sich nach einer milliardenschweren Einkaufstour wieder von Investments trennen, um seine Liquidität zu verbessern. Mitte Februar wurde die Beteiligung an der Deutschen Bank (DE:DBKGn) abermals gesenkt.

Gategroup äußerte sich nicht zu den weiteren Plänen. Insidern zufolge ist aber denkbar, dass HNA zu einem späteren Zeitpunkt einen weiteren Anlauf für ein IPO nimmt. Dazu müssten aber erst neue Geschäftszahlen vorliegen, die einen Aufwärtstrend belegten.

Experten zufolge könnte der gescheiterte Börsengang einen Schatten auf weitere in der Schweiz geplante IPOs werfen. HNA will früheren Angaben zufolge eigentlich im zweiten Quartal eine Mehrheit am Schweizer Flugzeugabfertiger Swissport an die Börse bringen. Swissport verfügt dem Experten zufolge zwar über ein weniger konjunkturempfindliches Geschäftsmodell als Gategroup, doch für viele Anleger sei HNA als Großaktionär ein Grund zur Vorsicht. Ein weiterer Börsenkandidat, der Logistikkonzern Ceva, habe eine jahrelange Restrukturierungsgeschichte hinter sich und sei deshalb auch kein Selbstläufer.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.