Zürich, 18. Apr (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Montag deutlich schwächer tendiert. Hauptsächlich beruhte das
allerdings auf dem Dividendenabschlag von 1,85 Franken beim
Schwergewicht Nestle, der mit rund sechzig Punkten
Minus im Bluechipindex SMI<.SSMI> zu Buche schlug und für mehr
als die Hälfte des Marktverlusts stand. Aber auch die Kurse
anderer Standardwerte bröckelten überwiegend ab. Händlern
zufolge schlug die bei der Eröffnung noch positive Stimmung um
rasch um. Im Hintergrund spielte die Eurokrise weiterhin ein
Rolle. Eine griechische Zeitung berichtete, die Regierung in
Athen habe Anfang dieses Monats den IWF und die EU davon
unterrichtet, dass es an einer Umstrukturierung der Schulden
interessiert sei. Entsprechende Verhandlungen könnten im Juni
beginnen.
Der Leitindex SMI lag zu Mittag 1,7 Prozent im Minus bei
6290 Punkten. Der breite und dividendenbereinigte SPI<.SSHI>
hingegen büsste lediglich 0,7 Prozent auf 5792 Zähler ein.
Positiver Ausreisser war Synthes. Die Titel
schnellten um 6,1 Prozent auf 147,10 Franken hoch, nachdem das
Medizintechnikunternehmen Übernahmeverhandlungen mit dem
US-Gesundheitskonzern Johnson & Johnson bestätigte.
Bereits am Freitag hatten Synthes gut sechs Prozent gewonnen,
nachdem im Markt spekuliert wurde, J&J wolle für die Firma 160
Franken auf den Tisch legen. Laut Synthes ist der Ausgang der
Verhandlungen offen.
Im Zuge der Eurokrise deutlich schwächer tendierten die
Bankaktien: Credit Suisse verloren 1,7 Prozent und
UBS sanken um 1,3 Prozent. Der europäische
Bankenindex<.SX7P> tendierte 1,7 Prozent schwächer. Die
Schweizer Grossbanken sind allerdings nicht nennenswert in
Griechenland engagiert. Auch die Versicherungswerte gaben nach.
Neben Lebensmittelwert Nestle lagen auch die ebenfalls
defensiven Pharmatitel Novartis und Roche<.ROG.VX> im
Minus.
Clariant verloren 1,7 Prozent. Die Analysten von
Vontobel zeigten sich überrascht, dass bei dem Chemiekonzern
lediglich rund 52 Prozent der im Rahmen der Südchemie-Übernahme
ausgegebenen Aktien von Altaktionären gezeichnet wurden.
Kühne+Nagel reagierten mit einem Plus von 2,6
Prozent auf den Quartalsbericht. Analysten hoben insbesondere
das Wachstum bei den Transportvolumen hervor. Dagegen lastete
der starke Franken auf Umsatz und Gewinn des Unternehmens.
Kaba verloren nach Berichten über eine Sammelklage
in den USA 2,5 Prozent. Die Klage richtet sich gegen
Simplex-Drucktastenschlösser. Nach Ansicht der Kläger können
diese mit starken Industriemagneten geöffnet werden.
(Reporter: Andrew Thompson; redigiert von Paul Arnold)