von Robert Zach
Investing.com - Während an den Weltbörsen (ETR:SPPW) derzeit ein eisiger Wind weht, gibt Citi-Analyst Scott Chronert eine recht sonnige Prognose für den S&P 500 ab. Ausgehend vom aktuellen Kursniveau sieht er für den US-Leitindex bis zum Jahresende ein Renditepotenzial von bis zu 8 Prozent.
Ihm zufolge werde das zweite Halbjahr im Zeichen der Robustheit der Unternehmenszahlen stehen. Den Übergang zur Konsolidierung im Index sieht Chronert dann in den ersten sechs Monaten des nächsten Jahres.
"Unser Ziel von 4.200 zum Jahresende 2022 lässt sich durch die höhere Wahrscheinlichkeit einer robusten Wirtschaftsentwicklung im zweiten Halbjahr 2022 rechtfertigen. Das Risiko einer Rezession sehen wir eher für Anfang bis Mitte 2023. Unser mildes Rezessionsszenario wiederum sah ein Kursniveau von 3.650 für den SPX vor, das Mitte Juni schon fast erreicht worden ist. Die derzeitige Risikopositionierung und die Robustheit der Unternehmensgewinne im 2. Halbjahr sprechen für eine Rückkehr zum Mittelwert und einen Anstieg bis zum Jahresende", so Chronert in einer Kundenmitteilung.
Der Stratege erwartet allerdings einen "volatilen Sommer". Ausschlaggebend hierfür seien die voraussichtlichen Zinserhöhungen der Fed um 75 Basispunkte im Juli und 50 Basispunkte im September.
Dennoch dürfte der S&P 500 weiterhin gut unterstützt bleiben, denn die Gewinntrends stellen "auf längere Sicht den wichtigsten Treiber der US-Aktienrenditen dar".
"Wir gelangen zu dem Schluss, dass der Inflationsanstieg, der vor etwa einem Jahr zu dieser Zeit einsetzte, größtenteils ein positiver Faktor für das Gewinnwachstum war. Kurz gesagt: Die starke Preissetzung hat die Angebotsbeschränkungen und den steigenden Kostendruck ausgeglichen. Wir erwarten zu diesem Zeitpunkt kein neues strukturelles Paradigma, glauben aber, dass der gegenwärtige Rückenwind für die Unternehmensgewinne in nächster Zeit anhalten kann", resümiert Chronert.