Crashs sind für viele Anleger nicht sehr angenehm. Der DAX hat beispielsweise vom Hoch schon mehr als 24 % verloren und er könnte bis zum Krisenhöhepunkt auch insgesamt 50 % oder mehr nachgeben (27.09.2022).
1. Markt dreht nach Crashs sehr schnell Doch wann der Markt dreht, kann niemand genau wissen. Sollte die Zentralbank infolge einer starken Rezession und des Crashs plötzlich den Kurs ändern, dauert es in der Regel nicht sehr lange, bis Aktien wieder steigen. Häufig erfolgt die Erholung dann so schnell, dass Anleger, die zuvor ausgestiegen sind, einen Großteil davon verpassen.
2. Hohe Rendite trotz Crashs Ein weiterer Grund, warum wir in Crashs gelassen sein sollten, verdeutlicht ein Langfristchart. Seit 1988 ist der DAX bereits mehr als 1.132 % gestiegen. Im Laufe der Zeit wurden so aus 10.000 Euro 123.200 Euro und aus 100.000 Euro stolze 1.230.000 Euro. Dafür mussten die Investoren nichts weiter tun außer zu kaufen und zu halten.
Am Markt treten durchschnittlich alle zwei Jahre kleinere und alle sechs Jahre größere Korrekturen auf. Sie gehören einfach zum Aktienmarkt dazu. Wer sie wie Warren Buffett oder Peter Lynch bestmöglich nutzen möchte, sollte bei fallenden Kursen langsam zukaufen.
3. Aktien sind die beste Anlage Wer sich hingegen dauerhaft für ein Sparbuch, Anleihen, Gold oder Immobilien entscheidet, muss mit einer geringeren Rendite leben. Dies belegt ein Langfristvergleich der Assetklassen. So wurden mit Aktien nach Abzug der Inflation in 196 Jahren aus 10.000 US-Dollar 5.600.000.000 (5,6 Mrd.) US-Dollar.
Nun könnten Skeptiker entgegnen: „Niemand wird 196 Jahre.“ Völlig richtig, doch große Vermögen werden meist über Generationen geschaffen. Wer also heute älter ist und sich für das Investieren entscheidet, legt für seine Nachfahren den Grundstein für ein unbeschwertes Leben.
Anleger, die sich dauerhaft für Staatsanleihen entscheiden, kamen in 196 Jahren auf 8.000.000 (8,0 Mio.) US-Dollar. Gold hat sich zwar in den vergangenen 20 Jahren sehr positiv entwickelt, doch langfristig eher nicht. Aus 10.000 US-Dollar wurden in 196 Jahren nach Inflation nur 26.000 US-Dollar.
Nun kennen wir den Grund, warum Starinvestoren wie Warren Buffett fast ausschließlich Aktien kaufen und langfristig halten. Sie erzielen so trotz aller Schwankungen und Crashs die höchste Rendite.
4. Crashs gehen vorüber Auch der aktuelle Abschwung findet in absehbarer Zeit sein Ende, selbst wenn es derzeit nicht danach aussieht. Die Bevölkerung akzeptiert Missstände meist nicht sehr lange, sodass sich die Politik den Bedürfnissen anpassen muss.
Seit 1915 gab es in den USA ganze 19 Rezessionen und noch viel mehr Aktienmarkt-Crashs. Dazwischen lagen ebenfalls unzählige Kriege und dennoch haben sich die Wirtschaft und die Indizes in der Folgezeit immer wieder erholt.
Somit sollten Anleger langfristig denken und sich von den zwischenzeitlichen Crashs nicht beeindrucken lassen.
Der Artikel Crashs: 4 Gründe, warum wir gelassen bleiben können ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Motley Fool Deutschland 2022