Investing.com - Mit den Aktien der Credit Suisse (NYSE:CS) (SIX:CSGN) geht es am Dienstag um knapp 24 % runter auf 1,90 Dollar. Schuld daran ist die Meldung, dass der Großaktionär des Schweizer Kreditinstituts nicht mehr Geld in die angeschlagene Bank stecken will.
Im Gespräch mit Bloomberg News wurde der Chairman der Saudi National Bank, Ammar Al Khudairy, gefragt, ob er mehr Kapital in die Credit Suisse investieren würde.
"Die Antwort lautet: absolut nicht, und zwar aus vielen Gründen, abgesehen vom einfachsten Grund, der regulatorischer und gesetzlicher Natur ist", sagte Al Khudairy gegenüber Bloomberg News.
"Das können wir nicht, denn wir würden über 10 % gehen. Es ist ein regulatorisches Problem", sagte er in einem separaten Interview mit Reuters.
Der saudische Geldgeber erwarb im vergangenen Jahr eine Beteiligung von fast 10 %, als er sich an der Kapitalerhöhung der Credit Suisse beteiligte und sich zu Investitionen von bis zu 1,5 Milliarden Dollar verpflichtete.
Der in Zürich ansässige Kreditgeber hatte am Dienstag mitgeteilt, dass er in den letzten zwei Jahren "wesentliche Mängel" in seiner Finanzberichterstattung festgestellt habe.
Die Schieflage der Credit Suisse erschüttert den gesamten globalen Bankensektor, der noch immer unter den jüngsten Pleiten der US-amerikanischen Kreditinstitute Silicon Valley Bank (OTC:SIVBQ) und Signature Bank (NASDAQ:SBNY) leidet.
Der Aderlass der Credit Suisse spiegelt sich nicht nur im Aktienkurs wider, sondern auch in den Kosten für die Versicherung der Anleihen der Credit Suisse gegen das Risiko eines Zahlungsausfalls .
Nicht nur der Aktienkurs geht in die Knie, sondern auch die Kosten für die Ausfallversicherung der Anleihen der Bank schießen in die Höhe.
Die Credit-Default-Swaps auf Credit-Suisse-Schuldtitel stiegen von 550 Basispunkten beim letzten Börsenschluss auf ein neues Rekordhoch von über 800 Basispunkten, wie zerohedge berichtete.
Die Credit Suisse hatte am Dienstag ihren Jahresbericht für 2022 veröffentlicht. Darin hatte die Bank "wesentliche Mängel" bei den Kontrollen der Finanzberichterstattung festgestellt und räumte ein, die Kundenabflüsse noch nicht eingedämmt zu haben.
Die zweitgrößte Bank der Schweiz sucht nach einer Serie von Skandalen, die das Vertrauen von Anlegern und Kunden erschüttert haben, wieder auf die Beine zu kommen.
Nicht weniger als 120 Milliarden Dollar an Kunden-Assets flossen der Bank im vierten Quartal ab.
Credit-Suisse-Chef Axel Lehmann erklärte am Mittwoch gegenüber CNBC, dass die Bank daran arbeite, ihre Bilanz "risikoärmer" zu gestalten.
Auf die Frage, ob die Bank staatliche Hilfen annehmen würde, antwortete Lehmann: "Das ist nicht das Thema."
Man sei reguliert, habe starke Kapitalquoten und eine sehr starke Bilanz, sagte er gegenüber CNBC.
- Investing.com/Reuters