von Robert Zach
Investing.com - Der DAX gab seine anfänglichen Gewinne im Vorfeld der mit Spannung erwarteten ZEW-Daten wieder ab. Das deutsche Aktienbarometer kann sich jedoch oberhalb der psychologisch wichtigen Marke von 11.000 Punkten halten. Belastend wirkte die weiterhin angespannte Situation zwischen den USA und China. Laut einem Insider will die US-Börse Nasdaq Börsengänge von chinesischen Unternehmen erschweren, wie Reuters berichtete.
Zur Stunde steht der DAX 0,49 Prozent tiefer bei 11.007,67 Punkten. Gestern gewann der deutsche Leitindex 5,60 Prozent und schloss erstmals seit drei Wochen wieder oberhalb der runden Marke von 11.000 Punkten. Es war der größte prozentuale Tagesgewinn seit Anfang April.
Der MDAX sinkt 0,09 Prozent und der TecDAX fällt um 0,43 Prozent. Für den SDAX geht es derweil um 0,32 Prozent nach oben.
Gestützt wurde der deutsche Aktienmarkt durch die gestrige Meldung, wonach Deutschland und Frankreich einen 500 Milliarden Euro schweren Wiederaufbaufonds planen, um die Volkswirtschaften, die durch die Coronavirus-Krise geschwächt wurden, wieder in Gang zu setzen. Allerdings lehnen Österreich, Dänemark, die Niederlande und Schweden Pläne für reine Zuschüsse ab. Sie fordern Kredite.
Positiv für die Risikoneigung der Investoren war derweil auch der weiter anziehende Ölpreis. Anzeichen für eine Wiederbelebung der Benzinnachfrage sowie die freiwilligen und unfreiwilligen Produktionskürzungen schüren die Hoffnung auf eine schnelle Rückkehr zu einem ausgeglichenen Markt. JP Morgan schrieb gestern in einer Notiz, dass man das erste Defizit bereits für August erwarte. Bloomberg berichtete am Montag, dass die Ölnachfrage aus China bereits das Vorkrisennievau erreicht hätte. Entsprechend schnell geht es für die Ölpreise aufwärts: WTI Öl stieg gestern auf den höchsten Stand seit Mitte März, Brent Öl war so teuer wie zuletzt Anfang April.
Die Blicke der Anleger gehen jetzt auf den ZEW-Index aus Deutschland. Von Investing.com befragte Volkswirte erwarten moderate Verbesserungen bei den Konjunkturerwartungen und der aktuellen Lage. Am Nachmittag werden die US-Baugenehmigungen und -beginne veröffentlicht, bevor Fed-Chef Jerome Powell, der am Sonntag sagte, es gebe „keine Grenze“ für die Fed, was sie tun könne, um die Wirtschaft zu unterstützen, mit seiner Anhörung vor dem US-Senat in den Fokus rückt.
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