von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte konnten am Montag an ihre Gewinne der Vorwoche anknüpfen und legten zu. Für gute Stimmung unter den Investoren sorgten Chinas Entscheidung, die Grenzen vollständig zu öffnen und besser als erwartete Industriedaten aus Deutschland.
Der DAX stieg um 0,3 %, der CAC 40 um 0,2 % und der FTSE 100 um 0,2 %.
Für eine weitere Stimmungsaufhellung sorgte am Wochenende die Meldung aus China, dass das Riesenreich seine Grenzkontrollen aufhebt und sich damit wieder vollständig öffnet.
Die Hoffnung, die sich daraus für die Marktteilnehmer ergibt, ist, dass sich die Konjunktur in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt kräftig erholen wird, was den exportabhängigen EU-Ländern zugute käme.
Positiv aufgenommen wurden außerdem die besser als erwartet ausgefallenen Industriedaten aus Deutschland. Die Gesamtproduktion in Europas industriellem Kraftzentrum nahm im November zu und schürte damit die Hoffnung auf eine weniger stark ausgeprägte Rezession.
Die Produktion sei im Monatsvergleich um 0,2 % gestiegen, nach einem nach unten gesetzten Rückgang um 0,4 % im Oktober.
Die Aussichten bleiben jedoch düster: Vier von zehn deutschen Unternehmen erwarten laut einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Deutschen Wirtschaftsinstituts für 2023 einen Geschäftsrückgang.
"Das Risiko einer Gasknappheit in der Wintersaison 2022/23 ist nicht mehr so hoch wie im Sommer 2022, und auch die Energiepreise sind seitdem zurückgegangen. Sie bleiben jedoch auf einem hohen Niveau und Produktionsstörungen sind nicht auszuschließen", so das Deutsche Wirtschaftsinstitut.
In der Eurozone verharrte die Arbeitslosenquote auf dem Vormonatswert von 6,5 %, wie Eurostat am Montag mitteilte.
Unternehmensseitig steht der Bankensektor in dieser Woche wahrscheinlich im Mittelpunkt, da die wichtigsten US-Kreditinstitute ihre Geschäftsergebnisse für das vierte Quartal veröffentlichen werden.
Die Aktie von AstraZeneca (LON:AZN) büßte 0,9 % ein, nachdem der britische Pharmariese Pläne zum Kauf des US-amerikanischen Biopharmazieunternehmens CinCor Pharma (NASDAQ:CINC) bekannt gegeben hatte. Die Übernahme soll rund 1,8 Milliarden Dollar kosten.
Abwärts ging es auch für die Vodafone-Aktie (LON:VOD), die um 0,5 % fiel, nachdem der britische Telekommunikationskonzern den Verkauf seines ungarischen Geschäfts an das lokale IT-Unternehmen 4iG (BU:IGNY) und den ungarischen Staat für 1,7 Milliarden Euro (1 Euro = 1,0683 Dollar) vereinbart hatte.
Die Ölpreise legten am Montag zu, begünstigt durch die Meldung, dass China zum ersten Mal seit drei Jahren seine Grenzen wieder geöffnet hat, was die Aussichten auf ein Wachstum der Kraftstoffnachfrage im größten Rohölimporteur der Welt verbessert.
Sowohl Brent als auch WTI fielen in der vergangenen Woche um mehr als 8 % und erlebten damit den stärksten Wochenrückgang zu Jahresbeginn seit 2016, ausgelöst durch weltweite Rezessionsängste.
Der US-Rohöl-Future verteuerte sich 2,9 % auf 75,90 Dollar je Barrel, während der Brent-Kontrakt um 2,8 % auf 80,77 Dollar stieg.
Für den Gold-Future ging es zudem um 0,6 % auf 1.880,45 Dollar je Unze nach oben und der EUR/USD handelte 0,3 % höher bei 1,0670.