von Peter Nurse
Investing.com - An den europäischen Aktienmärkten ging es am Dienstag aufwärts, auch dank des verbesserten Verbrauchervertrauens in Frankreich, während die Befürchtungen nachließen, dass die Pleite eines US-Hedgefonds den breiteren Markt mit nach unten ziehen könnte.
Um 12:00 MEZ stand der DAX um 0,7% höher, der französische CAC 40 stieg um 0,8%, während der britische FTSE 100 Index um 0,7% zulegte.
Die Stimmung der französischen Verbraucher hat sich im März überraschend verbessert. Die Statistikagentur INSEE gab an, dass ihr monatlicher Index des Verbrauchervertrauens von 91 im Februar auf 94 Punkte und damit den höchsten Stand seit Dezember gestiegen ist.
Dies kam trotz neuer Coronavirus-Restriktionen in weiten Teilen des Landes und der Aussicht auf weitere Beschränkungen in Kürze, nachdem Finanzminister Bruno Le Maire gesagt hatte, „alle Optionen sind auf dem Tisch“, um die Bevölkerung vor der dritten Infektionswelle des Covid-19-Virus zu schützen.
Die Nachrichten aus Großbritannien, wo das Impfprogramm schnellere Fortschritte macht, waren positiver, als in England eine Anordnung zum Bleiben zu Hause und einige andere Sperrmaßnahmen aufgehoben wurden. Premierminister Boris Johnson forderte die Bevölkerung auf, weiterhin vorsichtig zu sein, nachdem er letzte Woche gewarnt hatte, dass die europäische Welle früher oder später wahrscheinlich „an unseren Ufern anlangen“ wird.
Der europäische Markt wurde auch durch positive Vorgaben von der Wall Street unterstützt, wo der Dow Jones Industrial Average Index der US-Standardwerte am Montag den Handel auf einem neuen Rekordhoch abschloss.
Banken im Dunstkreis der Archegos-Saga fielen und zogen auch andere Branchen im Finanzsektor in die Verlustzone, aber die Rückgänge fielen begrenzt aus, was Befürchtungen verstummen ließ, dass der Einzelfall sich zu einem systemischen Problem ausarten könnte.
Zurück in Europa stieg die Aktie der Credit Suisse (SIX:CSGN) am Dienstag um 1% und erholte etwas sich von den schweren Verlusten am Montag, nachdem sie einen „signifikanten“ Verlust wegen des Zahlungsverzugs von Archegos bei der Begleichung seiner Margin Calls angekündigt hatte.
Die Aktie von AstraZeneca (LON:AZN) (NASDAQ:AZN) fiel um 0,7%, nachdem Kanada seinen Covid-Impfstoff für Erwachsene unter 55 Jahren ausgesetzt hatte, da dieser erneut mit Blutgerinseln in Verbindung gebracht wurde.
Der Lebensmittelauslieferer Deliveroo wird nach Angaben von Bloomberg seine Aktien bei seinem Börsengang für 390 Pence das Stück verkaufen. Dies liegt am unteren Ende des Bereichs, in dem sie vermarktet wurden. Die Zeichnungsfrist läuft am Dienstagabend aus.
Die Ölpreise sanken am Dienstag, als die Schifffahrt über den Suezkanal wieder aufgenommen wurde. Der Schwerpunkt lag auf dem Treffen der Organisation der erdölexportierenden Länder und ihrer Verbündeten, die zusammen die OPEC+ bilden, das in dieser Woche stattfinden wird.
Der Markt erwartet, dass das Wiederaufflackern der Pandemie in Europa, ganz zu schweigen von den steigenden Zahlen in wichtigen Schwellenländern wie Indien und Brasilien, das Kartell davon abhalten wird, das Angebot stark zu erhöhen, wenn seine Mitglieder am Donnerstag zusammenkommen.
Ebenfalls auf der Angebotsseite gibt das American Petroleum Institute heute seine Daten zu den US-Rohölvorräten heraus.
US-Rohöl-Futures wurden um 0,1% tiefer zu 61,51 USD das Fass gehandelt, während der internationale Benchmark Brent um 0,1% auf 64,85 USD sank.
Ebenso fielen US-Gold-Futures um 1,1% auf 1.696,30 USD die Feinunze, während der EUR/USD Kurs um 0,2% auf 1,1734 nachgab.