Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte sind am Montag mit Verlusten in die neue Handelswoche gestartet. Sorgen bereitet den Marktteilnehmern weiterhin die Aussicht auf eine weitere Straffung der Geldpolitik und deren Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum.
Der deutsche Leitindex DAX fiel um 0,5 %, der CAC 40 büßte um 0,3 % ein und der britische FTSE 100-Index gab um 0,3 % nach.
Unlängst moderater als erwartet ausgefallene US-Inflationsdaten auf Verbraucher- und Herstellerebene hatten die globalen Märkte in der Hoffnung auf ein Abrücken der US-Notenbank Fed von aggressiven Zinserhöhungen beflügelt.
Der Trend nachlassender Preise ließ sich auch in Deutschland beobachten: So waren die Erzeugerpreise im Oktober unerwartet um 4,2 % gesunken. Volkswirte hatten mit einem Anstieg von 0,9 % gerechnet.
Europaweit hält der Inflationsdruck aber an. Der Verbraucherpreisindex in der Eurozone stieg von 9,9 % im September auf über 10 % am Ende des letzten Monats.
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, sagte am Freitag, dass die Leitzinsen auf ein Niveau angehoben werden müssen, das die wirtschaftliche Expansion bremst, um die Teuerung auf diesem unbequemen Niveau zu bekämpfen.
Vor diesem Hintergrund werden die Sitzungsprotokolle der EZB und der Fed im Laufe dieser Woche den Märkten weitere Hinweise auf die Zinsaussichten geben.
In den Unternehmensnachrichten fielen die Aktien der Compass Group (LON:CPG) um 2,5 %, nachdem der Caterer davor gewarnt hatte, dass sich die operativen Margen im nächsten Jahr aufgrund des Inflationsdrucks wahrscheinlich nicht verbessern werden.
Dennoch erhöhte das Unternehmen seine Jahresdividende und kündigte einen neuen Aktienrückkauf in Höhe von 250 Millionen Pfund (1 Pfund = 1,1818 Dollar) an. Das Jahr endete mit einem Umsatzanstieg von 42 % und einem Anstieg des operativen Ergebnisses um 87 %.
Der Aktienkurs von Julius Bär (SIX:BAER) legte um 0,1 % zu. Das Schweizer Kreditinstitut gab bekannt, dass es auf dem besten Weg sei, seine Rentabilitätsziele für 2022 zu erreichen, obwohl das "schwierige Marktumfeld" einen großen Teil der verwalteten Vermögen in Mitleidenschaft zieht.
Der Kurs der Anheuser Busch Inbev-Aktie (EBR:ABI) ging um 0,2 % zurück. Belastend wirkte sich die späte Entscheidung der FIFA vom Freitag aus, den Alkoholverkauf in den Stadien der am Sonntag in Katar begonnenen Fußball-Weltmeisterschaft zu verbieten, vor allem den Verkauf der Marke Budweiser.
Die Ölpreise fielen am Montag auf ein Zweimonatstief. Hier belasteten Nachfragesorgen aus China und zunehmende COVID-Bedenken im größten Rohölimporteur der Welt.
Die Zahl der neuen COVID-Fälle in China blieb nahe dem Höchststand vom April, während das Land am Samstag den ersten Todesfall im Zusammenhang mit COVID seit fast sechs Monaten verzeichnete und am Sonntag zwei weitere gemeldet wurden.
Der US-Rohöl-Future fiel 0,5 % auf 79,75 Dollar pro Barrel, der Brent-Kontrakt gab 0,8 % auf 86,94 Dollar nach.
Beide Benchmarks schlossen am Freitag auf dem niedrigsten Stand seit dem 27. September. Der US-Kontrakt büßte 10 % und der Brent-Kontrakt 9 % ein und verbuchte damit den größten wöchentlichen Rückgang seit August.
Darüber hinaus gab der Gold-Future um 0,6 % auf 1.743,45 Dollar je Feinunze nach, der EUR/USD handelte 0,7 % tiefer bei 1,0255.