Von Peter Nurse
Investing.com - Die Stabilisierung nach den schweren Kursverlusten zu Wochenbeginn setzt sich am Donnerstag an den europäischen Aktienmärkten fort, aber die Zweifel an Chinas Wirtschaftswachstum bremsen den Rebound etwas aus.
Gegen 08.05 Uhr MEZ notierte der DAX Future in Deutschland 0,7% im Plus, der CAC 40 Future in Frankreich kletterte um 0,8% und der FTSE 100 Future in Großbritannien stieg um 0,5%.
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In Europa herrscht am Donnerstag eine insgesamt freundliche Börsenstimmung. Noch immer erholen sich die großen Aktienindizes von der Talfahrt am Dienstag aufgrund gestiegener US-Anleiherenditen wegen den Inflationssorgen der Anleger, die den DAX und den CAC 40 in Europa um mehr als 2 % und den Nasdaq Composite an der Wall Street um 2,8 % zurückgehen ließen.
Die Unternehmen bereiten sich allmählich auf die Zeit nach Corona vor. Im dritten Quartal erreichten die weltweiten Fusionen und Übernahmen ein neues Rekordhoch. Refinitiv-Daten zufolge beliefen sich die M&A-Deals in den drei Monaten bis zum 27. September auf insgesamt 1,52 Billionen US-Dollar - ein Anstieg um 38 % gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahres und mehr als in jedem anderen Quartal zuvor.
Unterstützend wirkten am Donnerstag die neusten BIP-Zahlen aus Großbritannien. Demnach ist die britische Wirtschaft im zweiten Quartal um 5,5 % gewachsen und damit stärker als erwartet, nach einem Rückgang von 1,6 % im Vorquartal.
Allerdings stehen die Erholungsgewinne in Europa auf tönernen Füßen, denn es bestehen weiterhin Zweifel an der Stärke der wirtschaftlichen Erholung Chinas, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt und dem wichtigsten regionalen Wachstumsmotor.
Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe des Landes schrumpfte im September zum ersten Mal seit Beginn des Corona-Ausbruchs im Jahr 2020 auf 49,6, gegenüber 50,1 im August.
Grund zur Sorge bereitete auch ein Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, wonach einige Offshore-Anleihegläubiger der China Evergrande Group (HK:3333) die bis Mittwochabend New Yorker Zeit fälligen Zinszahlungen nicht erhalten haben, was bedeutet, dass der hoch verschuldete Immobilienriese seine zweite Zahlungsverpflichtung in diesem Monat nicht erfüllt hat.
Der europäische Wirtschaftskalender ist am Donnerstag vollgepackt mit relevanten Daten, darunter die französischen Verbraucherausgaben, die deutschen Arbeitslosenzahlen und die vorläufigen Zahlen zur Verbraucherpreisinflation aus Frankreich, Deutschland und Italien
Nach einem unerwarteten Anstieg der US-amerikanischen Rohölbestände, der auf eine weitgehende Rückkehr der Produktion in der ölreichen US-Golfregion auf das Niveau vor dem Hurrikan Ida vor etwa einem Monat zurückzuführen war, gaben die Rohölpreise leicht nach.
Die US-Rohöllagerbestände waren in der vergangenen Woche um 4,6 Millionen Barrel gestiegen, wie die Energy Information Administration am Mittwoch in Washington mitteilte. Erwartet wurde ein Rückgang um 1,7 Millionen Barrel.
Gegen 08.05 Uhr MEZ notierte der US-Rohöl-Future 0,1% tiefer bei 74,75 Dollar pro Barrel und der Brent-Kontrakt fiel um 0,3% auf 77,89 Dollar.
Darüber hinaus erhöhte sich der Gold-Future um 0,4% auf 1.729,85 Dollar je Unze und der EUR/USD stieg leicht auf 1,1599.