Investing.com – Der Dax arbeitete sich bis zum Nachmittag weiter vor und verzeichnete ein neues Allzeithoch bei 9.794,05 Punkten. Allerdings dämmte der deutsche Leitindex bis zum Börsenschluss seine Gewinne wieder etwas ein, nachdem in Wall Street trotz eines positiven Handelstarts der Dow Jones und der S&P 500 ins Minus drehten. Am Ende schloss der Dax mit einem leichten Plus von 0,15% auf 9.730,12 Punkte. In der zweiten Reihe schloss der MDax mit einem Verlust von 0,12% auf 16.899,54 Zähler.
Der TecDax verzeichnete einen moderaten Gewinn von 0,30% auf 1.253,46 Punkte.
Der am Morgen veröffentlichte ZEW-Konjunkturerwartungsindex für Januar ist überraschenderweise leicht um 0,3% auf 61,7 Punkte zurückgegangen. Die aktuelle Lage wurde dagegen besser als im Vormonat bewertet. Der entsprechende Index ist deutlich um 8,8 auf 41,2 Punkte gestiegen, was dem höchsten Stand seit Mai 2012 gleichkommt. Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone sind im Januar um 5 Punkte auf 73,3 Zähler gestiegen. Auch der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage hat sich um 6,3 auf minus 48,3 Punkte verbessert.
Davor hatten bereits gute Vorgaben aus Asien den deutschen Leitindex gestüzt. Für Erleichterung sorgte die Liquiditätspritze in Höhe von 225 Mrd. Yuan (rund 30 Mrd. Euro) in das Bankensystem, um eine Geldklemme abzuwenden. Entsprechend sind am Geldmarkt die Zinssätze wieder gesunken. Der siebentägige Repo-Zinssatz ist um 88 Basispunkte auf 5,44% zurückgegangen, wie aus Daten des National Interbank Funding Center hervorgeht.
In Wall Street hatten gute Geschäftszahlen von Verizon und Delta Airlines sowie die verbesserten globalen Wachstumsaussichten des Internationalen Währungsfonds (IWF) die Stimmung der Anleger im Frühhandel zuerst aufgehellt. Den jüngsten Daten des IWF zufolge dürfte die globale Konjunktur dieses Jahr um 3,7% wachsen. Im Oktober wurde noch von einem Plus von 3,6% ausgegangen. Zudem wird in den USA eine Wachstumsrate von 2,8% statt zuvor noch 2,6% erwartet. Das japanische Bruttoinlandsprodukt soll um 1,7% statt nur 1,2% zunehmen und das britische um 2,4% statt 1,9% zulegen.
Allerdings drehten sowohl der Dow Jones Industrial, wie der S&P 500 im Nachhinein ins Minus. Nach europäischem Börsenschluss verzeichenen beide Abschläge von jeweils 0,67% und 0,15%.
Des Weiteren ist im Euroraum der Hauspreisindex für das dritte Quartal 2013 im Vorjahresvergleich um 1,3% gefallen, hieß es ersten Schätzungen der europäischen Statistikbehörde (Eurostat) zufolge. In der gesamten EU gingen die Preise um 0,5% zurück. Gegenüber dem zweiten Quartal 2013 stiegen die Hauspreise zwischen Juli und September im Euroraum um 0,6% und in der EU um 0,7%.
An den europäischen Aktienmärkten verzeichneten die wichtigsten Leitindexe uneinheitlich. Der FTSE 100 rutschte um 0,04% ab, der CAC 40 stieg um 0,02%, der Ibex 35 brach um 0,92% ein und der FTSE MIB legte um 0,11% zu.
Andererseits hat der französische Autohersteller PSA Peugeot Citröen weitere Details zu seiner geplanten Kapitalerhöhung genannt. Es werde in Erwägung gezogen, dass der chinesische Autobauer Dongfeng Anteile erwirbt. Auch der Staat dürfte sich beteiligen, wie die Regierung in Paris bestätigte. Die Peugeot Aktie schloss um über 2% fester.
Zudem hat der Softwarehersteller SAP sein Ziel bis 2015 eine Umsatzrendite von 35% zu erreichen auf 2017 hinausgeschoben, wie heute das Unternehmen in Walldorf mitteilte. Der Konzern werde weiter sein Cloud-Computing-Geschäft ausbauen. Nach den Übernahmen von zwei US-Unternehmen 2012, schließt Co-Vorstandschef Bill McDermott weitere Ankäufe nicht aus. 2013 hat SAP vom gesamten Umsatz 32,6% Gewinn gemacht. Für 2014 wird mit einem Betriebsergebnis von 5,8 bis 6 Mrd. Euro erwartet. Die SAP Aktie nahm den ersten Platz unter den Verliererwerten im Dax bei einem Minus von 1,91% ein.
Das Konsumgüterunternehmen Henkel war dagegen Spitzenreiter. Nachdem das Unternehmen ankündigte künftig höhere Dividenden auszuschütten, schnellte die Aktie in die Höhe. Aus dem Handel ging Henkel mit einem Gewinn von 2,02%.
Weitere Topwerte waren Symrise und Wirecard bei Anstiegen von jeweils 2,08% und 5,26%.
ElringKlinger war größter Verlierer im MDax bei einem Minus von 9,70%. Obwohl der Umsatz und der Gewinn 2013 vorläufigen Daten zufolge gestiegen sind, enttäuschten diese Markterwartungen. Anführer der Flops im TecDax war Pfeiffer Vacuum bei einem Verlust von 4,01%, nachdem der Spezialpumpen-Hersteller seine Umsatzprognose für das laufende Jahr senkte.