FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Stabilisierungsversuch zum Wochenabschluss zeichnen sich im Dax am Montag wieder Verluste ab. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex rund zweieinhalb Stunden vor dem Auftakt etwa ein Prozent tiefer auf 14 148 Punkte. Damit tendiert er wieder in Richtung seines Vorwochentiefs bei 14 027 Punkte in Sichtweite der runden Marke von 14 000 Punkten.
Vor allem die Technologiewerte waren im US-Handel am Freitag wieder unter Verkaufsdruck geraten. Im Nasdaq-Auswahlindex Nasdaq 100 wackelt nun auch die mittelfristige 50-Tage-Linie, nachdem er zuletzt an der Rückkehr über die langfristige 200-Tage-Linie gescheitert war. Die Straffung der Geldpolitik dämpfe weiter die Risikofreude der Anleger, heißt es bei der Credit Suisse (SIX:CSGN). Insgesamt bleiben sie aber für Aktien optimistisch - trotz steigender Anleiherenditen und damit attraktiver gewordener Anlagealternativen. Eine weitere Belastung kommt aus Asien: Dort stehen die chinesischen Aktienmärkte am Montagmorgen unter Druck, da die Konjunktursorgen vor allem angesichts der Covid-Ausbrüche zunehmen.
Für politische Verunsicherung sorgt derweil die Wahl in Frankreich. Denn bei den Nachbarn wird es nun Ende des Monats erneut ein Stichwahl-Duell zwischen dem liberalen Präsidenten Emmanuel Macron und der Rechten Marine Le Pen um das höchste Staatsamt geben. Ein Sieg Le Pens wäre für Deutschland und Europa ein Schock mit bedeutungsschweren Folgen. Le Pen stellt die seit Jahrzehnten enge Zusammenarbeit mit Berlin in Frage und strebt eher nach Kooperation mit anderen Euroskeptikern wie Budapest oder Warschau.