Von Peter Nurse
Investing.com - Nach schweren Verlusten in der vorangegangenen Sitzung dürften die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag fester eröffnen. Für Unterstützung sorgt dabei der deutliche Rückgang der Corona-Infektionszahlen, der eine Wiedereröffnung der Wirtschaft in der Region ermöglicht.
Gegen 08.05 Uhr notierte der DAX Future in Deutschland 0,3% im Plus, der CAC 40 Future in Frankreich kletterte 0,1% und der FTSE 100 Future in Großbritannien erhöhte sich um 0,8%.
Am Mittwoch verzeichneten die wichtigsten europäischen Aktienindizes deutliche Kursverluste - der DAX fiel um 1,8%, der CAC 40 um 1,4% und der FTSE 100 1,2% - nachdem das Protokoll der April-Sitzung der Federal Reserve andeutete, dass die Notenbanker eine Tapering-Debatte in den kommenden Sitzungen in Betracht ziehen.
Die Aussicht auf eine Wiedereröffnung der Eurozonen-Wirtschaft hebt jedoch die Börsenstimmung am Donnerstag.
Die Behörden in ganz Europa lockern im Zuge sinkender Infektionsraten und steigender Impfquoten die Corona-Beschränkungen. Großbritannien hat seit Montag wieder weitgehend geöffnet, Italien, das ursprüngliche Epizentrum der Krise in Europa, lockert in den kommenden Wochen seine landesweite Ausgangssperre, und in Deutschland werden die strengen Restriktionen allmählich abgebaut.
Konjunkturseitig erhöhten sich die Verbraucherpreise in der Eurozone im April auf Jahresbasis um 1,6%. Damit liegt die Teuerungsrate aber immer noch unter dem Schwellenwert von 2%, der keinen unmittelbaren Handlungsdruck auf die Europäische Zentralbank ausübt.
EZB-Chefin Christine Lagarde sagte am Dienstag, es sei "von großer Bedeutung, dass die geld- und fiskalpolitische Unterstützung nicht zu früh zurückgenommen wird", was darauf hindeutet, dass in der Region ein viel geringeres unmittelbares Risiko in Bezug auf Änderungen der Zentralbankpolitik besteht als auf der anderen Seite des großen Teichs.
Auch die extreme Volatilität, die zuletzt bei den Kryptowährungen zu beobachten war (Bitcoin stürzte am Dienstag um bis zu 30% auf 30.000 Dollar), spielt in Europa keine so große Rolle, denn die Cyberdevisen sind auf dem alten Kontinent noch nicht so beliebt wie in anderen Teilen der Welt.
Unternehmensseitig stehen unter anderem die Zahlen der Billigfluglinie easyJet (LON:EZJ), des Einzelhändlers Kingfisher (LON:KGF), des Stromnetzbetreibers National Grid (LON:NG), der Royal Mail (LON:RMG) und des Rüstungsunternehmens Qinetiq (LON:QQ) auf der Agenda.
Im europäischen Wirtschaftskalender herrscht am Donnerstag gähnende Leere, aber die Veröffentlichung der wöchentlichen US-Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung liefert weitere Einblicke in das Tempo der Erholung am US-Arbeitsmarkt.
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