Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte dürften zur Börseneröffnung am Freitag inmitten des Optimismus, dass das laufende globale Impfprogramm die Wirtschaft der Region - vor allem in Großbritannien - wieder ankurbeln und die Erholung der Unternehmensgewinne beschleunigen wird, etwas zulegen.
Gegen 8.05 Uhr MEZ notierte der DAX Future in Deutschland um 0,2% höher, der CAC 40 Future in Frankreich kletterte um 0,4% und der FTSE 100 Future in Großbritannien stieg um 0,1%.
Die Eurozone wurde von der zweiten Corona-Welle hart getroffen. Das BIP der Staatengemeinschaft fiel im letzten Quartal 2020 um 0,7%. Grund dafür waren neue Restriktionen und Lockdowns, mit denen die Regierungen das Virus in Schach halten wollten.
Auch das Wachstum im ersten Quartal des neuen Jahres wird wahrscheinlich negativ ausfallen, dennoch besteht Hoffnung auf Besserung. So ließ die Bank of England ihre Geldpolitik am Donnerstag unverändert, betonte aber, dass die britische Wirtschaft, die besonders schwer unter der Corona-Pandemie gelitten hat, wieder wachsen werde.
"Mit dem Rückgang der Covid-19-Fälle in bestimmten Regionen, einschließlich der USA und Großbritannien, gibt es einen Hoffnungsschimmer, dass das Schlimmste nun hinter uns liegt, vor allem, da die Verteilung von Impfstoffen zunimmt", so die Analysten der ING (AS:INGA) in einer Notiz.
Darüber hinaus dürften in den nächsten Wochen weitere US-Stimulus-Maßnahmen beschlossen werden, während der Pharmahersteller Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) am Donnerstag die US-Regulierungsbehörden um die Notzulassung seines experimentellen Covid-19-Impfstoffs ersuchte und damit möglicherweise die Zahl der verfügbaren Medikamente zur Bekämpfung des Virus erweitern wird.
Die Berichtssaison in Europa verlief bislang einigermaßen erfreulich. Dies dürfte sich auch am Freitag fortsetzen, nachdem BNP Paribas (OTC:BNPQY) eine positive Prognose für das Jahr 2021 abgegeben hat, gestützt durch starke Geschäftszahlen im vierten Quartal des vergangenen Jahres.
Unterdessen sanken in Deutschland die Auftragseingänge der Industrie im Dezember um 1,9%, was einen deutlichen Rückgang gegenüber dem revidierten Auftragsplus von 2,7% im Vormonat darstellt. Lockdowns und andere Restriktionen belasten das verarbeitende Gewerbe in Europas wirtschaftlichem Powerhouse.
Der Fokus liegt heute jedoch auf dem offiziellen US-Arbeitsmarktbericht. Volkswirte erwarten dank der Lockerung der Restriktionen für Unternehmen einen kräftigen Stellenzuwachs im Januar.