Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte dürften sich am Dienstag moderat erholen, nachdem sich die Anleger an den Weltbörsen gestern auf breiter Front von Aktien verabschiedet hatten. Dennoch bleibt die Sorge um die Gefahren rund um die Omikron-Variante des Coronavirus bestehen.
Gegen 08.00 Uhr MEZ notierte der DAX Future in Deutschland 0,5% höher, der CAC 40 Future in Frankreich kletterte um 1,3% und der FTSE 100 Future in Großbritannien stieg ebenfalls um 1,3%.
Zum Wochenauftakt ging es an den europäischen Börsen steil bergab. Der deutsche Aktienindex DAX gab um fast 2 % ab. Auslöser für den Ausverkauf waren restriktive Maßnahmen in verschiedenen Ländern der Staatengemeinschaft, um die Ausbreitung des hochansteckenden Omikron-Stammes des Covid-19-Virus zu stoppen, darunter auch in den Niederlanden, wo ein kompletter Lockdown für nicht lebensnotwendige Geschäfte angeordnet wurde.
Am Dienstag hat sich die Stimmung wieder etwas aufgehellt. Einige Anleger nutzten die niedrigeren Kursniveaus zum Einstieg, auch weil die weltweit drittgrößte Volkswirtschaft Japan zum ersten Mal seit 17 Monaten ihre gesamtwirtschaftliche Einschätzung anhob. Allerdings bleiben die Handelsumsätze kurz vor den Festtagen gering und die Omikron-Sorgen halten an.
Neuseeland hat am Dienstag die geplante Wiedereröffnung seiner internationalen Grenze wegen der weltweiten Ausbreitung der Omicron-Variante verschoben, die USA rieten ihren Bürgern von Reisen in acht Länder ab, darunter Spanien und Finnland, und der britische Premierminister Boris Johnson erklärte, er werde die Coronavirus-Beschränkungen bei Bedarf verschärfen, hielt sich aber mit konkreten Maßnahmen noch zurück.
Unternehmensseitig rückt am Dienstag Sanofi (NASDAQ:SNY) ins Rampenlicht. Der französische Pharmakonzern will wohl Amunix Pharmaceuticals gegen eine Vorauszahlung von rund 1 Milliarde Dollar kaufen.
Anfang des Jahres gab Sanofi bekannt, dass es zwei US-Biotech-Unternehmen, Kadmon Holdings (NASDAQ:KDMN) und Translate Bio (NYSE:ELAN) (NASDAQ:TBIO), für 1,9 Milliarden Dollar bzw. 3,2 Milliarden Dollar kaufen würde.
Auch Renault (PA:RENA) ist Thema, nachdem Reuters berichtet hat, dass der französische Automobilhersteller in Kürze ein Joint Venture mit der Geely (HK:0175) Holding zur gemeinsamen Produktion von Hybridfahrzeugen des chinesischen Automobilherstellers in Südkorea ankündigen wird.
Im Wirtschaftskalender stand heute Morgen bereits der GfK-Konsumklimaindex, der aufgrund der jüngsten Covid-Beschränkungen von -1,6 im Vormonat auf -6,8 gesunken ist.
Die Ölpreise stiegen am Dienstag und erholten sich nach ihrer mehrtägigen Verlustserie etwas, doch die Sorgen über die rasche weltweite Omikron-Ausbreitung bleiben bestehen.
Die Anleger warten nun auf die im Laufe des Tages anstehenden Daten des American Petroleum Institute zum US-amerikanischen Rohöllagerbestand.
Gegen 08.00 Uhr MEZ notierte der US-Rohöl-Future 1,3% höher bei 69,47 Dollar pro Barrel und der Brent-Kontrakt verteuerte sich um 1% auf 72,21 Dollar.
Für den Gold-Future ging es 0,2% auf 1.791,05 Dollar nach unten. Der EUR/USD handelte weitgehend unverändert bei 1,1277.
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