Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte steuern zur Börseneröffnung am Freitag auf einen gemischten Handelsstart zu. Unterstützung liefern weitere Anzeichen für eine Erholung der Weltwirtschaft, doch die Sorgen um das schleppende Corona-Impfprogramm in der Staatengemeinschaft reißen nicht ab.
Gegen 8.10 Uhr notierte der DAX Future in Deutschland 0,2% niedriger, während der CAC 40 Future in Frankreich um 0,1% zulegte und der FTSE 100 Future in Großbritannien um 0,2% stieg.
Die chinesischen Erzeugerpreise stiegen im März so schnell wie seit Juli 2018 nicht mehr und lagen mit 4,4% im Jahresvergleich deutlich über dem im Februar registrierten Wert von 1,7%.
Auch wenn China Anfang des Jahres ein eher bescheidenes BIP-Wachstumsziel von über 6% für 2021 gesetzt hat, erwarten viele Volkswirte ein Wachstum von über 8% für die asiatische Wirtschaftsmacht.
In Europa wiederum enttäuschten die hereinkommenden Konjunkturdaten: die deutsche Industrieproduktion sank im Februar um 1,6% im Vergleich zum Vormonat, wie aus den am Freitag veröffentlichten Daten hervorgeht. Volkswirte hatten mit einem Plus von 1,5% gerechnet.
"Es bräuchte schon einen explosionsartigen Anstieg der Produktions- und Bautätigkeit im März, um eine Schrumpfung der deutschen Wirtschaft für das erste Quartal des Jahres abzuwenden", schrieb ING-Analyst Carsten Brzeski in einer Kundenmitteilung.
Hinzu kommt die wachsende Unsicherheit über einen der bekanntesten Impfstoffe gegen das Coronavirus.
Italien, Spanien und Belgien haben sich anderen europäischen Ländern angeschlossen und den Einsatz des Impfstoffs von AstraZeneca (NASDAQ:AZN) eingeschränkt, selbst nachdem die Europäische Arzneimittel-Agentur am Mittwoch wiederholt hat, dass die Vorteile des Medikaments die Risiken von sehr seltenen Fällen von Blutgerinnseln überwiegen.
Das Fehlen gemeinsamer Richtlinien innerhalb der EU über den Einsatz des Wirkstoffs lässt das Vertrauen der Bevölkerung in den Impfstoff nur noch weiter schwinden, was die Chance auf eine flächendeckende Durchimpfung in der Region verringert.
Die Bedenken bezüglich dieses Impfstoffs rücken AstraZeneca am Freitag erneut ins Rampenlicht, vor allem nachdem Australien angekündigt hat, 20 Millionen zusätzliche Dosen des Konkurrenzpräparats von Pfizer (NYSE:PFE) zu bestellen.
Die Ölpreise gaben am Freitag aufgrund der widersprüchlichen Entwicklungen - steigendes Angebot einerseits und eine allmählich anziehende globale Konjunkturerholung andererseits - nach.
Die US-Rohöl-Futures handelten 0,1% höher bei 59,63 Dollar pro Barrel, während der Brent-Kontrakt um 0,2% auf 63,07 Dollar fiel.
Beide Kontrakte steuern in dieser Woche auf ein Minus von 2% bis 3% zu, nachdem die Organisation der erdölexportierenden Länder und ihre Verbündeten, darunter Russland, Ende letzter Woche beschlossen hatten, die Fördermengen zwischen Mai und Juli schrittweise um 2 Millionen Barrel pro Tag zu erhöhen.
Die Gold-Futures büßten 0,5% auf 1.749,90 Dollar ein und der EUR/USD handelte 0,2% niedriger bei 1,1891.
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