Von Peter Nurse
Investing.com - Mit deutlichen Kursaufschlägen dürfte der europäische Aktienmarkt am Montag in den Handel gehen. Unterstützung geben dabei Meldungen, wonach die Omikron-Variante des Coronavirus wohl weniger gefährlich ist als frühere Stämme der tödlichen Krankheit.
Gegen 08.00 Uhr MEZ notierte der DAX Future in Deutschland 0,7% höher, der CAC 40 Future in Frankreich kletterte um 0,6% und der FTSE 100 Future in Großbritannien stieg um 0,6%.
Das Auftauchen der neuen Corona-Variante und die Ungewissheit über die sich daraus ergebenden Auswirkungen auf die Wirtschaft haben weltweit zu heftigen Turbulenzen an den Aktienmärkten geführt.
Der Internationale Währungsfonds warnte am Freitag, dass er seine Schätzungen für das Weltwirtschaftswachstum aufgrund der neuen Virus-Variante voraussichtlich senken wird.
In Europa zeichnet sich ein freundlicher Handelsstart nach den Vorwochenverlusten ab, doch sollten die Zuwächse mit Vorsicht betrachtet werden, immerhin erforschen die Wissenschaftler weiterhin sorgfältig den Schweregrad der Omikron-Variante und die Schutzwirkung der bestehenden Covid-19-Impfstoffe. Bremsend dürften auch die Wirtschaftsdaten wirken: Die deutschen Auftragseingänge der Industrie fielen im Oktober im Monatsvergleich aufgrund der anhaltenden Lieferengpässe um 6,9 %, nachdem sie im Vormonat noch um 1,3 % gestiegen waren.
Darüber hinaus ist es fraglich, wie wirksam die aktuellen Restriktionen zur Bekämpfung des Virus sein werden, zumal weite Teile der Bevölkerung es leid sind, dass ihr Alltag ständig durch politische Maßnahmen durcheinander gebracht wird. Zehntausende von Demonstranten zogen am Samstag durch mehrere Städte in Nordwesteuropa, um gegen die verhängten Beschränkungen zu demonstrieren. Am Sonntag musste die Polizei in Brüssel sogar Tränengas und Wasserwerfer einsetzen, um den Protest aufzulösen.
Unternehmensseitig rückt Compagnie de Saint Gobain (PA:SGOB) ins Rampenlicht. Der französische Baustoffkonzern kündigte die Übernahme von GCP Applied Technologies (NYSE:GCP) an, deren Wert sich auf rund 2,3 Milliarden US-Dollar beläuft.
Die Rohölpreise sind am Montag gestiegen, nachdem Saudi-Arabien den Preis für sein in die USA und nach Asien geliefertes Öl angehoben hatte. Am Markt gilt dies als Zeichen des Vertrauens in die Stärke der Nachfrage in diesen beiden Regionen.
Der weltgrößte Erdölexporteur Saudi-Arabien hat die Verkaufspreise für Rohöl im Januar um 80 Cent gegenüber dem Vormonat erhöht. Zuvor hatten die Organisation der erdölexportierenden Länder und ihre Verbündeten auf ihrer Sitzung in der vergangenen Woche beschlossen, die Fördermengen im Januar unverändert um 400.000 Barrel pro Tag zu erhöhen.
Gegen 08.00 Uhr MEZ notierte der US-Rohöl-Future 2,6 % höher bei 67,98 Dollar pro Barrel und der Brent-Kontrakt stieg um 2,3 % auf 71,48 Dollar. Beide Referenzsorten verbuchten in der vergangenen Woche zum ersten Mal seit November 2018 den sechsten Wochenrückgang in Folge aufgrund von Befürchtungen, dass die neue Coronavirus-Variante die Kraftstoffnachfrage beeinträchtigen könnte.
Für den Gold-Future ging es 0,1% auf 1.784,90 Dollar je Unze nach oben, während der EUR/USD um 0,3% niedriger bei 1,1281 Dollar gehandelt wurde.
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