Seitdem Christian Sewing die Deutsche Bank (WKN: 514000) leitet, macht sie deutliche Fortschritte und die Aktie steigt. Schon im Juli 2019 war klar, dass seine Strategie das Institut deutlich solider aufstellt und wieder höhere Gewinne ermöglicht. So kam es schließlich auch. 2020 erzielte die Deutsche Bank einen Überschuss von 495 Mio. Euro und 2021 sogar ein Plus von 2.002 Mio. Euro.
Zwar besteht im Vergleich zu amerikanischen Banken immer noch eine Profitabilitätslücke, aber sie ist auch maßgeblich auf die jahrelangen Negativzinsen der EZB zurückzuführen.
Deutsche Bank mit bestem Quartal seit neun Jahren Im ersten Quartal 2022 setzt die Deutsche Bank ihre positive Entwicklung weiter fort. So stieg der Ertrag leicht um 1 % auf 7.328 Mio. Euro und der Gewinn legte um 18 % auf 1.227 Mio. Euro zu. Die Bank kommt so auf eine Nettogewinnmarge von 16,7 %, was ein sehr gutes Ergebnis darstellt. Dabei musste sie weiterhin eine Bankenabgabe von 730 Mio. Euro leisten, was das Resultat weiter aufwertet.
Im Segment Unternehmerbank stieg der Gewinn um 25 % auf 291 Mio. Euro, im Investmentbanking um 1 % auf 1,5 Mrd. Euro, im Privatkundengeschäft um 54 % auf 419 Mio. Euro und in der Vermögensverwaltung um 12 % auf 206 Mio. Euro.
Einschätzungen des Vorstands „Die Ergebnisse aller Geschäftsbereiche liegen im oder über dem Plan und wir haben unseren höchsten Quartalsgewinn seit neun Jahren erzielt“, so der Deutsche Bank-CEO Christian Sewing.
„In einem herausfordernden Umfeld sind wir in allen Kerngeschäftsfeldern gewachsen, sowohl bei den Erträgen als auch beim Gewinn. Die Ertragsentwicklung im ersten Quartal zeigt die richtige Dynamik mit Blick auf unsere Ambitionen für 2022. Gleichzeitig behalten wir unsere Kostendisziplin bei und können organisch Kapital bilden. Damit sind wir in einer guten Position, um unsere Ziele für dieses Jahr zu erreichen“, sagte der Finanzvorstand James von Moltke.
Warum die Deutsche Bank-Aktie (ETR:DBKGn) fällt Dennoch fällt die Deutsche Bank-Aktie heute im Tagesverlauf um bis zu 7,8 % (27.04.2022). Stand sie im Februar 2022 noch bei 14,34 Euro, sind es jetzt nur noch 9,60 Euro, was einen Abschlag von mehr als 33 % bedeutet. Grund sind hauptsächlich die Folgen des Ukrainekrieges. Die russische Wirtschaft ist eingebrochen, was bei der Deutschen Bank zu Kreditausfällen führen kann. Aber auch in Europa droht eine Rezession.
Im ersten Quartal 2022 musste die Deutsche Bank bereits ihre Risikovorsorge im Kreditgeschäft von 69 auf 292 Mio. Euro erhöhen. Der Aktienkurs nimmt die möglichen Belastungen vorweg. Kommt es möglicherweise zu einem russischen Erdgaslieferstopp, geraten viele Unternehmen in Schwierigkeiten, sodass die Kreditausfälle schnell stark steigen könnten. In diesem Fall wäre auch ein weiteres Verlustjahr für die Deutsche Bank nicht auszuschließen.
Aufgrund der hohen Unsicherheiten ist aktuell keine genaue Prognose möglich. Positiv wirken sich sehr wahrscheinlich und noch in diesem Jahr die Zinserhöhungen der EZB auf das Geschäft aus.
Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2022