Berlin, 11. Mrz (Reuters) - Europa muss nach Einschätzung führender deutscher Ökonomen Italien in der Corona-Krise helfen. Die finanziellen Möglichkeiten der Regierung in Rom seien wegen der hohen Verschuldung des Landes begrenzt, sagte Peter Bofinger von der Julius-Maximilians-Universität aus Würzburg. Denkbar sei, dem Land eine höhere Neuverschuldung zu erlauben, als eigentlich in der EU vorgesehen sei. Über den europäischen Rettungsfonds ESM könne es zudem direkte Hilfen geben. Darüber müsse nachgedacht werden, so Bofinger. Dies könne vor allem nötig werden, wenn am Kapitalmarkt stark gegen Italien gewettet werden sollte und die Risikoprämien für italienische Staatsanleihen steigen sollten.
Der Präsident des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel, Gabriel Felbermayr, sagte, den deutschen Banken gehe es momentan wie ihren italienischen Pendants. Sie hätten eine gute Liquiditätsausstattung. Das müsse nun aber in der Krise gesichert werden - mit staatlichen Hilfen und im Notfall auch Maßnahmen der Europäischen Zentralbank. Diese tagt am Donnerstag. Experten erwarten, dass die EZB neue günstige Geldspritzen für Banken beschließt. Damit soll die Kreditvergabe an kleinere und mittlere Unternehmen angeschoben werden.