Die Post gerät immer mehr unter Druck – nicht nur wegen der allgemeinen Schieflage des Konzerns, sondern auch wegen zu langer Laufzeiten bei Briefzustellungen. Jetzt wollen die Geschäftskunden des Dax-Konzerns offenbar intervenieren, wie die Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires am Mittwoch berichtete.
Demnach werden die Firmenkunden ab 1. März einen groß angelegten Testlauf starten, um die Lieferzeiten von Geschäftsbriefen im Bereich des Deutsche Post-Zustellnetzes zu prüfen. Die Prüfung soll ein Jahr andauern und mehr als 72.000 entsprechend codierte Briefe umfassen, welche in den konventionellen Sendungsverlauf eingespeist werden.
Mächtiger Initiator
Initiator des Projekts ist der DVPT („Deutscher Verband für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation“). Dem DVPT zufolge führe man erstmals seit Bestehen der Bundesrepublik eine „repräsentative, normierte und TÜV-zertifizierte Laufzeitmessung von Geschäftsbriefen“ bei der Deutschen Post (DE:DPWGn) durch. Beteiligt seien 50 Mitgliedsfirmen sämtlicher Branchen, die laut dem Verband ein Sendungsvolumen von circa 800 Mio. Briefen je Monat vorweisen können.
„Unser Ziel ist es, objektive Informationen zu erhalten, um in Deutschland Qualität, gerechte Preis-Leistungsverhältnisse und den fairen Wettbewerb im Briefbereich zu unterstützen“, betonte DVPT-Chef Klaus Gettwart. „Wichtige Originaldokumente, Urkunden, Eintrittskarten, kleine Warensendungen, Rezepte von Ärzten, Arzneimittel, Bescheinigungen, Zeugnisse usw. sollen sicher und pünktlich beim Kunden ankommen.“
Unterstützung erhält das Vorhaben übrigens auch von der Bundesnetzagentur. Laut Angaben der Behörde haben sich die Beschwerden über zu lange Laufzeiten oder Nicht- bzw. Fehlzustellungen in den vergangenen zwei Jahren verdoppelt.
Deutsche Post hält zusätzliche Prüfung für nicht nötig
Anders sieht das die Deutsche Post selbst. Diese reagierte auf das Testvorhaben mit Unverständnis, wie Dow Jones Newswires weiter berichtete. Demnach habe eine vom TÜV genehmigte Messung der Laufzeiten ergeben, dass 93 Prozent der circa 59 Mio. täglichen Briefe bereits am nächsten Werktag ihren Empfänger erreichen. „Wir sehen daher keinen Bedarf für eine weitere Laufzeitmessung, sehen dieser aber gelassen entgegen“, hieß es aus Bonn. Die von der Post angeführte Messung bezieht sich allerdings auf den kompletten Briefverkehr. Konkrete und verwertbare Informationen zu reinen Geschäftsbriefen gibt es bisher keine.
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Ein Beitrag von Marco Schnepf.
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