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Top-Banker spielen Bedingungen für Branchenkonsolidierung durch

Veröffentlicht am 18.09.2018, 12:43
© Reuters. FILE PHOTO: Christian Sewing, CEO of Deutsche Bank
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Mailand/Frankfurt/Paris (Reuters) - Die Deutsche Bank (DE:DBKGn) rechnet erst nach Vollendung der europäischen Bankenunion mit grenzüberschreitenden Fusionen und Übernahmen in der Branche.

"Erst wenn die Bankenunion endgültig steht, wird die Konsolidierung kommen," sagte Christian Sewing, der Chef des größten deutschen Geldhauses, am Dienstag in Mailand. "Die Bankenunion ist dafür eine Vorbedingung." Unter der europäischen Bankenunion wird ein gemeinsamer Mechanismus für die Aufsicht und Abwicklung von Banken in der EU verstanden, inklusive einer gemeinsamen Einlagensicherung. Gerade dieser Punkt ist jedoch heftig umstritten, vor allem in Deutschland. Eine gemeinsame Aufsicht über die Großbanken gibt es hingegen seit 2014 unter dem Dach der Europäischen Zentralbank (EZB).

Europa und vor allem Deutschland hat nach Ansicht von Experten zu viele Banken. Deshalb wird seit Jahren mit dem Beginn einer großen Konsolidierungswelle gerechnet, auch über die nationalen Grenzen hinweg. Ob und was für eine Rolle dabei die Deutsche Bank spielen könnte, ist seit langer Zeit ein Gegenstand von Spekulationen. Derzeit wahrscheinlicher als ein Zusammengehen mit einem ausländischen Institut scheint laut Medienberichten ein Zusammengehen von Deutscher Bank und Commerzbank (DE:CBKG). Allerdings sind beide Geldhäuser derzeit noch stark mit sich selbst beschäftigt und versuchen auch zehn Jahre nach der Finanzkrise zu alter Stärke zurückzufinden.

MUSTIER: BRAUCHEN GRÖSSERE BANKEN

© Reuters. FILE PHOTO: Christian Sewing, CEO of Deutsche Bank

Der Chef der italienischen Großbank Unicredit (MI:CRDI), Jean-Pierre Mustier, forderte auf einer Finanzkonferenz in Paris starke europäische Banken. "Europa wird erfolgreich sein, wenn wir größere Banken haben, die effizienter sind." Speziell in Deutschland bestehe seiner Ansicht nach das Problem, dass es keine Banken gebe, die groß und stark genug seien, um den Bedarf des Marktes zu erfüllen. "Die größte Volkswirtschaft in Europa hat keine Banken, die in der Lage sind, deren klein- und mittelständische Firmen zu unterstützen, das ist ein Problem. Das ist nicht nur ein deutsches Problem, (...) das ist ein europäisches Problem."

Was sein eigenes Haus angeht, gab sich Mustier bezüglich einer möglichen Fusion mit einem europäischen Partner eher zurückhaltend. "Ich möchte betonen, dass die Unicredit einen Umbauplan hat, der ausschließlich auf organischen Annahmen basiert. Das Management der Unicredit ist zu 100 Prozent auf die organische Entwicklung (der Bank) fokussiert." Mustier trat damit widerkehrenden Spekulationen entgegen, der wolle die größte italienische Bank mit einem anderen Haus, womöglich der französischen Großbank Societe Generale (PA:SOGN) fusionieren.

Nach Ansicht von Goldman Sachs (NYSE:GS) Deutschlandchef Wolfgang Fink ist es für die Schaffung großer europäischer Banken notwendig., auch andere Rahmenbedingungen zu verändern. "Wichtiger als eine gemeinsame Einlagensicherung wäre etwa eine einheitliche Konkursregelung für Unternehmen und Privatpersonen", sagte Fink in Frankfurt. Zudem gelte es, die gegenseitige Abhängigkeit von Banken und Regierungen zu durchbrechen, die durch starke Investments von Banken in Staatsanleihen ihrer Heimatstaaten gegeben sei.

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