HAMBURG/BERLIN (dpa-AFX) - Deutschlands Marineschiffbauindustrie fühlt sich im internationalen Wettbewerb wegen staatlicher Subventionen in anderen Ländern ungerecht behandelt. "Das bestehende Ungleichgewicht bei den Unternehmensstrukturen in Europa betrachten wir (...) mit großer Sorge", sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands für Schiffbau und Meerestechnik (VSM), Reinhard Lüken, laut Mitteilung am Mittwoch in Berlin bei einem Branchenforum zu aktuellen und zukünftigen Sicherheitsherausforderungen.
Solange Rüstungsgüter vom europäischen Wettbewerbsrecht weitgehend ausgenommen seien und nationalstaatliche Ausnahmeregelungen zugelassen und in anderen EU-Staaten praktiziert würden, seien gerechte und gleiche Wettbewerbsbedingungen nicht möglich. Lüken machte sich für einen fairen Wettbewerb stark. Es sei notwendig und bleibe eine gemeinsame Herausforderung für Politik und Industrie, zu einer optimalen Nutzung der industriellen Kapazität in Europa zu kommen, um für die Marine das beste Material und für die Steuerzahler den wirtschaftlichsten Preis zu erzielen. Die Ergebnisse des Branchenforums "Maritime Sicherheit" sollen laut VSM Grundlage für das maritime Arbeitsprogramm der Bundesregierung sein. Insgesamt gebe es sieben vorbereitende Branchenforen zu maritimen Schwerpunktthemen. Die "Maritime Strategie" selbst soll im Oktober auf der 9. Nationalen Maritimen Konferenz in Bremerhaven vorgestellt werden.