Wer sich eine Aktie ins Depot legt, muss ein Stück weit mit der Ungewissheit leben. Damit ist nicht nur die Kursentwicklung gemeint. Auch die Untiefen des Geschäftsmodells lassen sich von Außenstehenden oft kaum beurteilen.
Insbesondere Technologieaktien sind recht schwer zu fassen. Da hilft es auch nicht, dass viele Unternehmen mit hochmodernen Wortschöpfungen um sich werfen.
„Blockchain“ klingt immer gut. Wie genau die Technologie sprudelnde Gewinne hervorbringen soll, verstehen am Ende allerdings nur technisch bewanderte Insider.
Doch es gibt sie noch – die Aktie, deren Geschäftsmodell glasklar und in allen notwendigen Facetten von wirklich jedem verstanden werden kann. Die Aktie von KWS Saat (WKN: 707400) ist eine dieser Aktien.
Ein Dividendenaristokrat mit starkem Wachstum
Seit 2006 ist die KWS-Aktie ein Mitglied im kleinen SDAX. Dort hat sich die Aktie über die letzten Jahre hervorragend entwickelt.
Vor Kurzem wurde wieder ein neues Allzeithoch geknackt. Auf Sicht von einem Jahr steht die KWS-Aktie um rund 60 % im Plus (Stand für diese Zahl und alle weiteren Zahlen: 08.04.2021).
Das Plus von 186 %, das im Laufe der letzten zehn Jahre zusammengekommen ist, mag verwöhnte Wachstumsjäger nicht beeindrucken. Doch für eine Dividendenaktie mit lupenreiner Dividendenhistorie ist der KWS-Aktie ein außergewöhnlich strammer Schub gelungen.
In den vergangenen zehn Jahren verging kein Jahr, in dem die Dividende nicht erhöht oder wenigstens auf einem konstanten Niveau belassen wurde. Ein Dividendenaristokrat mit Wachstumspotenzial. Diese Kombination ist selten.
Eine starke Aktie muss nicht kompliziert sein
Doch all das ist noch lange kein Grund, sich diese Aktie sofort ins Depot zu legen. Man will schließlich genau verstehen, womit das Unternehmen hinter der Aktie Geld verdient.
Diese Herausforderung gelingt im Fall von KWS – wie versprochen – besonders einfach. KWS liefert Saatgut für Zuckerrüben, Mais, Getreide und viele anderen Pflanzen an Landwirte aus der ganzen Welt. Punkt!
Die Produkte hat man täglich auf dem Teller. Da erübrigt sich jede weitere Analyse. Ein Traum für Investoren, die ihr Portfolio genau verstehen wollen.
Kein Blockchain, Augmented Reality oder Cloud. Einfach nur Saatgut.
Dieser Klassiker ist jung geblieben
Ich habe ein Herz für Klassiker. Das ist kein Geheimnis.
Die KWS-Aktie ist bei Weitem kein Jungspund. Auch wenn das die Kursentwicklung vermuten lässt.
Die Historie des Saatgutlieferanten reicht bis in das Jahr 1856 zurück. Die Krisen, die dieses Traditionsunternehmen überstanden hat, kann man gar nicht mehr zählen.
In diesem Kontext überrascht die Entwicklung der KWS-Aktie umso mehr. Starkes Kurswachstum, starkes Dividendenwachstum und ein Geschäftsmodell, das wirklich jeder sofort verstehen kann. Wenn es einen siebten Himmel für Investoren gibt, dann ist die KWS-Aktie dort sicher ein Thema.
Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2021