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Dividendenaristokrat Altria: Milliardenschwere Abschreibungen und 7 % Dividendenrendite – jetzt ein Kauf?

Veröffentlicht am 04.02.2020, 08:37
Aktualisiert 04.02.2020, 09:05
MO
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Die Aktie von Altria (NYSE:MO) (WKN: 200417) macht, wie viele andere Kandidaten aus der Zigarettenindustrie, derzeit eine schwierige Zeit durch. Der Gegenwind gegen klassische Rauchwaren wird immer größer, Ersatzprodukte haben es häufig schwer, sich in den Gewohnheiten oder Süchten der Verbraucher festzusetzen. Zudem existiert ein gewisser gesundheitspolitischer Widerstand gegen derartige Alternativen.

Dazu kommt, dass die Aktie von Altria in den letzten Jahren offensichtlich einige Fehler, zumindest im Nachhinein, bei der Auswahl der künftigen strategischen Imperative gemacht hat, die nun zu teuren Abschreibungen führen.

Aber was ist die Aktie damit? Eine spannende Aktie mit langfristigem Potenzial, die nun gerade preiswert gehandelt wird? Eine interessante Fragestellung, der wir im Folgenden mal etwas näher auf den Grund gehen wollen.

Die aktuellen Probleme im Überblick Grundsätzlich könnte die Aktie von Altria in diesen Tagen ein Kandidat aus dem Bereich der Tabakindustrie sein, der kein Fettnäpfchen auslässt. Wie gesagt, der Gegenwind gegen den gesamten Industriezweig wird konsequent größer, allerdings ist das nicht die einzige problematische Ausgangslage, die es hier zu beobachten gilt.

So musste der Marlboro-Hersteller eine Abschreibung in Höhe von 4,1 Mrd. US-Dollar auf seine Beteiligung an Juul verkraften. Bereits im Vorfeld wurde diese Investition, die ursprünglich mal für 12,8 Mrd. US-Dollar getätigt worden ist, um weitere 4,5 Mrd. US-Dollar korrigiert werden. Wie wir daher im Endeffekt sehen können, ist der ursprüngliche Wert um zwei Drittel eingebrochen.

Juul steht dabei im Verdacht, Auslöser einer Epidemie bei Tabakersatzpräparaten zu sein. Auch wenn nicht eindeutig geklärt ist, ob eine unsachgemäße Verwendung für die Gesundheitsprobleme der Verbraucher verantwortlich war, ist der Ruf erst einmal dahin. Besonders bitter an dieser Stelle: Juul galt als wichtige Alternative, um dem Gegenwind der Tabakindustrie begegnen zu können.

Operativ läuft es hingegen ebenso lala. Die Umsätze stagnierten bestenfalls, wobei sie eigentlich sogar um 1 % im vergangenen Geschäftsjahr nachgegeben haben. Die Ergebniszahlen waren, wie gesagt, durch die Wertberichtigungen auf die Juul-Beteiligung sowieso durchwachsen.

Der Blick auf die aktuelle Bewertung Nichtsdestoweniger könnte immerhin die Bewertung hier vergleichsweise günstig sein. Bei einer Quartalsdividende in Höhe von 0,84 US-Dollar und einem derzeitigen Aktienkursniveau von 47,53 US-Dollar (31.01.2020, maßgeblich für alle Kurse) beträgt die Dividendenrendite immerhin 7,06 %. Ein historisch hoher Wert, der durchaus auf eine Unterbewertung schließen lassen könnte.

Besonders stark ist diese Dividende insbesondere deshalb, weil Altria bereits seit dem Jahre 1928 stets eine Dividende zahlt und diese innerhalb von 50 Jahren 54 Mal angehoben hat. Der Zigarettenhersteller ist formal gesehen somit ein Mitglied im Kreis der Dividendenaristokraten, was in Anbetracht dieser Rendite sehr bemerkenswert ist.

In einem vergleichsweise normalen Geschäftsjahr 2018 kam der Zigarettenhersteller dabei auf einen Gewinn je Aktie in Höhe von 3,69 US-Dollar, wodurch sich das derzeitige Kurs-Gewinn-Verhältnis auf lediglich 12,9 beliefe. Auch das sieht relativ preiswert aus, obwohl wir an dieser Stelle natürlich bedenken sollten, dass die 2019er-Zahlen durch die Juul-Wertberichtigung deutlich anders aussehen.

Ob das Bewertungsmaß jedoch auch ausreichend attraktiv ist, um Stagnation und mögliche langfristige Ergebnisrückgänge bedingt durch Gegenwind in der Zigarettenindustrie standzuhalten, ist eine andere Frage. Jedoch eine, die man sich als ernsthaft Interessierter hier zwingend stellen sollte.

Probleme ja, günstige Bewertung ja, aber … Wie wir daher unterm Strich sehen können, ist die derzeitige Sachlage bei der Aktie von Altria daher durchaus verzwickt. Kurzfristig drücken zwar insbesondere einmalige Wertberichtigungen auf den Aktienkurs, die zu einer günstigen Bewertung und hohen Dividende geführt haben.

Allerdings existieren auch einige langfristige Probleme und größerer Gegenwind, den es zu berücksichtigen gilt. Ob Altria daher eine günstige Chance ist, sollten Investoren bei der Bewertung der Chancen und Risiken herausfinden. Wie die Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr dabei jedoch zeigen, sind auch die Umsätze zumindest kurzfristig rückläufig gewesen, was ein alarmierendes Zeichen sein könnte.

Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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