Die Fresenius-Aktie (DE:FREG) (WKN: 578560) ist weiterhin ein spannender Kandidat in unserem heimischen Leitindex, dem DAX. Erst kürzlich hat der Dividendenaristokrat schließlich kurstechnisch die Marke von 40 Euro nach oben durchbrochen. Das zeigt, dass Value womöglich inzwischen wieder gefragter ist.
Trotzdem ist die fundamentale Bewertung mit Blick auf die 2020er-Zahlen weiterhin moderat. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt beispielsweise unter 13, das Kurs-Umsatz-Verhältnis unter 1. Und mit Blick auf eine Dividendenrendite von über 2 % könnte der Bewertungsmix abgerundet werden.
Wichtig ist jetzt jedoch, dass das Zahlenwerk mal wieder operativ in die Spur zurückfindet. Riskieren wir daher einen Blick auf die Fresenius-Aktie jetzt nach den Zahlen für das erste Quartal. Eine ausgewählte Perspektive mit Blick aufs Details könnte ein paar spannende Dinge offenbaren.
Fresenius-Aktie: Das Q1 im Blick Grundsätzlich können wir im Moment festhalten, dass die Fresenius-Aktie operativ noch die Auswirkungen von COVID-19 spürt. In den ersten drei Monaten sind die Umsätze nominell um 2 % auf 9,0 Mrd. Euro zurückgegangen. Währungsbereinigt hat es hingegen ein Wachstum in Höhe von 3 % gegeben. Das ist weiterhin im Rahmen.
Ergebnisseitig ist die Entwicklung hingegen etwas schwächer. Die Fresenius-Aktie musste beim EBIT beispielsweise einen nominellen Rückgang von 11 % im Jahresvergleich auf knapp über 1 Mrd. Euro verkraften. Bereinigt liegt das Minus hingegen bei ca. 6 %, was immer noch recht deutlich ist. Das Konzernergebnis sank nominell um 6 % im Jahresvergleich, bereinigt läge der Rückgang bei 2 %.
Grundsätzlich hat es in fast allen Bereichen eine durchschnittliche Performance gegeben, wobei die börsennotierte Tochtergesellschaft Medical Care mit einem Rückgang beim Konzernergebnis mit -6 % (nominell -12 %) am deutlichsten aufgefallen ist. Das sollte jedoch nicht so schlimm sein, wie es im Moment klingt.
Die Prognosen des Managements der Fresenius-Aktie sehen nämlich weiterhin ein leichtes Umsatzwachstum im Gesamtjahr sowie einen leichten Rückgang beim Konzernergebnis. Bereinigt um den Medical-Care-Effekt rechnet das Management sogar mit einem moderaten Wachstum auf bereinigter Basis beim Konzernergebnis. Das könnte mittel- bis langfristig Besserung implizieren.
Für Value-Investoren durchaus interessant
Die Fresenius-Aktie könnte daher für Foolishe Investoren auf der Suche nach preiswerten Chancen weiterhin attraktiv sein. Mit Blick auf einen DAX um 15.000 Zähler sticht der DAX-Gesundheitskonzern jedenfalls noch aus der breiten Masse heraus, bewertungstechnisch und unter Würdigung der Qualität, die von dem defensiven Dividendenaristokraten ausgeht.
Das erste Quartal zeigt eine insgesamt solide operative Entwicklung. Aber auch noch Raum für Besserung. Seien wir gespannt, wie es im laufenden Jahr weitergeht. Sowie, was die kommenden Jahre mit einem möglichen Wachstum bereithalten könnten.
Vincent besitzt Aktien von Fresenius. The Motley Fool empfiehlt Fresenius.
Motley Fool Deutschland 2021